Döner mit veganem Dreh

Seitan statt Fleisch: Erbils Döner in der Einsteinstraße sind garantiert tierfrei
von  Daniel Gahn
Ahmed und Angi servieren den Haishausern vegane Döner. Foto: Daniel von Loeper
Ahmed und Angi servieren den Haishausern vegane Döner. Foto: Daniel von Loeper © Loeper

Haidhausen - Veganismus ist mittlerweile fester Bestandteil der Münchner Gastro-Szene. Tierfrei gehört zum guten Ton, allerdings für viele nicht zum guten Geschmack.

Das wollen die Macher des neuen Schnell-Restaurant Erbils in der Einsteinstraße ändern. Das Lokal verkauft ausschließlich vegane Gerichte, doch das merkt der Gast auf den ersten Blick nicht. Hinter der Theke dreht ein Döner-Spieß fröhlich seine Runden. Döner bedeutet auf Türkisch übrigens drehen. Fleisch enthält das Wort Döner also grundsätzlich nicht.

Auf dem Logo des Ladens lächelt ein Mann mit Hut. Das Gesicht wirkt vertraut. Es ist Erbil Günar, der seit Jahren als einer der großen Vorreiter in Sachen veganer Dönerkultur gilt und auch das Royal Kebabhaus am Hauptbahnhof führt. Zusammen mit Joachim Schoder haben die beiden nun vor gut einem Monat ihr neues Restaurant-Konzept eröffnet.

Die beiden kennen sich seit Jahren. Früher war Schoder Stammgast in Günars Dönerladen am Hauptbahnhof: „Immer wenn ich mit dem Zug nach München gefahren bin, war ich als erstes bei Erbil und habe mir einen veganen Döner geholt“, erinnert sich Schober, der sich seit 15 Jahren ausschließlich vegan ernährt. Die Debatte um vegane Ernährung sieht der gelernte Informatiker locker und keineswegs dogmatisch: „Es gibt viele unbewusste Veganer“, sagt Schober. „Wir ernähren uns in dem Moment vegan, wenn wir einen Apfel essen.“ Er hat recht, auch wenn überzeugte Fleischesser das naturgemäß anders sehen werden und insgeheim hoffen, dass in ihrem Apfel ein Wurm drin ist. Einfach nur des Fleisches wegen.

Der große Renner ist seit der Eröffnung der Seitan-Döner, der im Erbils in einem frischgebackenen Brot serviert wird (4,50 Euro). Der Seitan ist herrlich würzig und wird vor dem Servieren in geschmolzenen Zwiebeln geschwenkt, was dem Gericht eine süßlich-feine Note verleiht. Die Auswahl der Speisen ist im Erbils vielfältig und reicht von täglichen wechselnden Suppen (3,90 Euro) über Börek (4,90 Euro) bis zum gemischten Vorspeisenteller (klein 4,90, groß 7,90 Euro). Es fehlt zwar überall Fleisch, doch rein geschmacklich wird es garantiert niemand vermissen.

Einsteinstraße 125, Mo bis Sa 10 bis 22 Uhr, Telefon 411 190 80

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