Dieses Haus steht seit drei Jahren leer

Schon 2010 sind hier die letzten Mieter ausgezogen – bis aber neue Wohnungen entstehen, dauert’s noch
Myriam Siegert |
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Darum geht’s: Das kleine, gelbe Haus am Eck ist das Haus Marsstraße 76. Dahinter der angrenzende Betriebshof.
Google Maps 4 Darum geht’s: Das kleine, gelbe Haus am Eck ist das Haus Marsstraße 76. Dahinter der angrenzende Betriebshof.
Der Betriebshof und das angrenzende Wohnhaus. Schon im Jahr 2010 ist hier der letzte Mieter ausgezogen.
tha 4 Der Betriebshof und das angrenzende Wohnhaus. Schon im Jahr 2010 ist hier der letzte Mieter ausgezogen.
Überbleibsel: Der Betriebshof der Straßenreinigung ist längst geschlossen.
tha 4 Überbleibsel: Der Betriebshof der Straßenreinigung ist längst geschlossen.
„Einsturzgefahr“: Dieses Schild spricht Bände.
tha 4 „Einsturzgefahr“: Dieses Schild spricht Bände.

Neuhausen - So richtig idyllisch ist es hier nicht. Auf vier Spuren rauscht der Verkehr vorbei. Einige Meter weiter, wo die Marsstraße auf die Arnulfstraße trifft, staut es sich regelmäßig. Das Haus Marsstraße 76 ist völlig heruntergekommen. Die Fensterscheiben sind durch Bretter ersetzt. Am Eingang warnt ein Schild vor „Einsturzgefahr“. Das Haus steht seit drei Jahren komplett leer – es gehört der Stadt.

Im Herbst wird es abgerissen. Die Stadt baut hier Sozialwohnungen. Aber das zieht sich. Bereits 2010 ist der letzte Mieter ausgezogen. Danach passierte zwei Jahre lang erst einmal – gar nichts.

Früher waren hier Betriebswohnungen der Straßenreinigung. Der Betriebshof grenzt im Hinterhof an das Gebäude, das Haus gehörte dem Baureferat. Das hatte aber keine Verwendung mehr für das Gebäude.

Der Grund: In einem Grundsatzbeschluss zur Verlagerung und Zusammenlegung von Betriebshöfen hatte die Stadt bereits 2004 festgelegt, den sehr kleinen Stützpunkt in der Marsstraße, der mitten im Wohngebiet liegt, „aus städtebaulichen und wirtschaftlichen Gründen zugunsten einer höherwertigen Nutzung und im Hinblick auf die Lärmbelästigung der Anwohner zu verlegen.“

Bis das Gebäude 2012 ans zentrale Immobilienmanagement der Stadt ging, das zum Kommunalreferat gehört, tat sich – nichts. Erst langsam kommt Bewegung in die Sache. Bis hier aber dringend benötigter Wohnraum entsteht, dauert’s noch.

Der Bau wurde geprüft, sein Erhalt als nicht wirtschaftlich erachtet. „Die Bausubstanz stammt aus dem 19. Jahrhundert“, sagt Silke Pesik, Sprecherin des Kommunalreferats. Um das Gelände neu zu nutzen, musste beim Sozialreferat erst beantragt werden, die festgelegte Wohnnutzung aufzuheben, damit man nicht gegen das Zweckentfremdungsverbot verstößt. „Die Vorschriften und das Procedere gelten für die Verwaltung genauso wie für jeden Privatmann“, erklärt Silke Pesik. „Und: Anders als die Privatwirtschaft wartet die Stadt, bis auch der letzte Mieter eine neue Wohnung gefunden hat.“ Außerdem müssen Ausschreibungen gemacht werden, der Stadtrat berät und der Abbruch des Gebäudes muss vorbereitet werden.

„Man kann nicht sagen, dass die Stadt hier getrödelt hat“, sagt Pesik. „Das alles ginge in der Privatwirtschaft nicht schneller, wenn jemand eine Umnutzung plant.“

Derzeit arbeitet das Amt für Wohnen und Migration an der Vorlage für den sogenannten Bauträgerauswahlbeschluss, mit dem der Sozialausschuss im Herbst entscheidet, welche der städtischen Wohnungsbaugesellschaften - GWG oder Gewofag - das neue Wohnhaus bauen darf. „Nach diesem Beschluss könnte mit den Planungen begonnen werden“, heißt es beim Sozialreferat.

Dementsprechend gibt es derzeit auch noch keine konkreten Planungen zum Neubau. Bisher steht lediglich fest, dass – wenn das Haus dann mal fertig ist – etwa 20 der in München dringend benötigten Sozialwohnungen entstehen. Für die, die auf dem normalen Wohnungsmarkt keine Chance haben.

 

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