Die Weißwurst aus dem Automaten

Die Obermenzinger können sich Grillfleisch und Leberwurst aus dem Automaten ziehen. Woher das Fleisch kommt, wie es frisch bleibt und warum manche doch lieber zum Metzger gehen.
Obermenzing - Wenn am Sonntag plötzlich der Himmel aufreißt und die Sonne strahlt, gibt’s statt Sauerbraten zu Hause Würstl vom Grill. Und die Obermenzing können sich Grillfleisch und Würstl jetzt rund um die Uhr an einem Automaten ziehen.
Münchens - nach eigenen Aussagen - erster Fleisch- und Wurstautomat steht vor der Metzgerei Raab in der Verdistraße 113. Der Familienbetrieb ist seit 34 Jahren in Obermenzing Zuhaus. Seine Spezialität: Die original Münchner Weißwürste. Drei gibt’s für 6,30 Euro im Automaten.
Eine UV-Folie schützt das Fleisch vor Sonneneinstrahlung. Das Kühlaggregat hält die Temperatur konstant bei drei bis vier Grad. Am vergangenen Wochenende musste Metzgermeister Johann Raab den Automaten schon dreimal auffüllen. „Nebenan ist eine Bäckerei, deshalb ist bei uns sonntags einiges los. Die Leut’ kaufen ihre Brezn und ziehen sich dann noch Weißwürste. Weil wir über der Metzgerei wohnen, können wir zwischendrin schnell auffüllen“, sagt er.
Aber im Automat gibt’s nicht nur Wurst, sondern auch XXL-Eier. „Der Automat behandelt sie ganz vorsichtig, schiebt sie in einen Aufzug, der mit Schaumstoff gepolstert ist. Da geht nichts kaputt“, so Raab. Wenn die Metzgerei offen ist, kühlt der Automat vor dem Geschäft allein vor sich hin. Denn viele Kunden kommen immer noch am liebsten rein und ratschen.