Die Sedanstraße in Haidhausen: Ein wahres Straßen-Kleinod

Lang ist sie nicht, die Sedanstraße in Haidhausen. Aber sehr besonders. Der Stadtspaziergänger hat genau hingesehen.
von  Sigi Müller
Blick auf eine Häuserzeile in der Sedanstraße: Viele Altbauten sind darunter, doch auch neuere bauliche Akzente sind hier gesetzt worden.
Blick auf eine Häuserzeile in der Sedanstraße: Viele Altbauten sind darunter, doch auch neuere bauliche Akzente sind hier gesetzt worden. © Sigi Müller

Haidhausen - Nun ja, das könnte man freilich wissen, dass die Sedanstraße nach der Schlacht von Sedan im Jahr 1870 benannt wurde. Aber nein, natürlich hab ich's nicht gewusst, und wahrscheinlich wissen es auch viele Münchner nicht.

Es ist eben immer spannend, wenn man sich ein bisschen mehr auf die Stadtgeschichte einlässt.

Heute ist die Sedanstraße weniger kriegerisch, beginnt in der Steinstraße und endet am Pariser Platz. Auffällig sind die schönen und besonderen, kleinen Läden in der Straße.

Bunt, klein, individuell - schauen und stöbern macht hier Spaß.
Bunt, klein, individuell - schauen und stöbern macht hier Spaß. © Sigi Müller

Bunte Boutiquen, ein Musiklehrer mit Flügel im Schaufenster, ein Keramikladen, in dem bei 1260 Grad, so auch der Name des Ladens, Keramik gebrannt wird.

Pittoresk: Ein Blick in die Werkstatt für Keramik.
Pittoresk: Ein Blick in die Werkstatt für Keramik. © Sigi Müller

Oder ein bunter Blumenladen an der Ecke zur Metzstraße, in dem man mit Sicherheit genügend Versöhnungs- oder Schöneabendblumen erwerben kann. Dann die Kinderküche, alles irgendwie besonders und individuell.

Strandgut: Nützliches aus Industrie-Relikten

"Strandgut" steht an einem anderen ungewöhnlichen Geschäft - wobei: an einer Hauswand steht "Strand" und an der anderen "gut". Im Laden treffe ich dann den Inhaber Carsten Lippstock, der aus alten Industrie-Relikten Nützliches und Schönes für die Wohnung anfertigt.

Mit Begeisterung erzählt er, wie er alles zerlegt, reinigt, wieder zusammenbaut. Und obwohl die Objekte eigentlich nur als Deko oder Möbel genutzt werden, sind sie dann auch noch voll funktionsfähig. Die Kugellager gereinigt und geölt, obwohl die Lohre mit der dicken Holzplatte wohl auf keinem Gleis mehr fahren wird - aber sie könnte fahren.

Café im Hinterhof: eine Institution im Viertel

Längst eine Institution im Viertel ist das Café im Hinterhof. Ein schönes Café mit Garten, feinen Speisen und netten Bedienungen. Noch weitere Lokale gibt es in der Straße, auch ein Fotostudio und viele hübsche Hinterhöfe.

Café im Hinterhof - mit den charmanten Bedienungen Charlotte und Pia.
Café im Hinterhof - mit den charmanten Bedienungen Charlotte und Pia. © Sigi Müller

Natürlich gibt es noch viel mehr zu sehen in der Straße, wunderschöne alte Häuser, verziert, mit aufwendig restaurierten Fassaden und geschnitzte Haustüren. Auf jeden Fall einen Spaziergang wert.

In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr Sigi Müller

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