"Die Schulcontainer nicht zu uns!"
Das Wilhelmsgymnasium muss wegen einer Sanierung in Container ziehen. Mit einer Petition wollen Haidhauser Eltern verhindern, dass die Schulcontainer auf dem Sportplatz an der Flurstraße aufgestellt werden.
Haidhausen - Das Wilhelmsgymnasium, Bayerns ältestes humanistisches Gymnasium, soll von Grund auf saniert werden: Neue Fluchtwege, neuer Brandschutz, das bedeutet massive Bauarbeiten, während der kein Unterricht stattfinden kann. Das ganze Gymnasium mit mehr als 600 Schülern zieht deshalb in Container – für mehr als drei Jahre. Wo die aber stehen sollen, ist noch nicht geklärt.
Als ein Standort ist der Sportplatz der Städtischen Adalbert-Stifter-Realschule an der Flur-und Lucile-Grahn-Straße im Gespräch. Doch die Eltern der dortigen Schüler wehren sich gegen diese Option.
Um seine Haltung zu untermauern, hat der Elternbeirat jetzt eine Petition an Bürgermeisterin Christine Strobl überreicht. Steffi Portenhauser und Pengfei Wu übergaben die Unterschriften in der vergangenen Woche an die Bürgermeisterin.
Der Elternbeirat betont, wie wichtig der Sportplatz für die Real- und Grundschulen, den Hort in der Flurstrasse und die Vereine in der Nachbarschaft ist. Die mögliche Belagerung durch Container für drei Jahre würde über tausend Kinder und Jugendliche betreffen. Denn die Realschule, die Grundschule, der Hort in der Flurstraße und etliche Vereine in der Nachbarschaft teilen sich den viel belegten Sportplatz. Wenn hierzu noch über 620 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten kommen würden, würde es für alle das "Aus" für den Sport bedeuten, meinen die Elternvertreter.
Sie beklagen außerdem, dass zusätzliche Probleme für das Schulgelände und Schulwege und erhöhte Belastungen, etwa bei den öffentlichen Verkehrsmitteln bei den Überlegungen noch gar nicht näher berücksichtig worden seien.
"Es kann doch nicht sein", sagt Pengfei Wu, "dass die notwendige Sanierung einer Schule zu Last einer anderen Schule geht".
Die Eltern wollen deshalb erreichen, dass das Zentrale Immobilienmanagement des Referats für Bildung und Sport der Stadt München einen möglichst gerechten Imterims-Standort für das Wilhelms-Gymnasium findet und der schulische und vor allem sportlichen Betrieb der Adalbert-Stifter-Realschule, der Grundschule und des Hortes in der Flurstraße nicht gefährdet wird.
"Wir fühlen uns bei der Planung der Container-Aufstellung für das Wilhelms-Gymnasiums ausgespielt und sind empört über die mangelnde Informationspraxis und die Phantasielosigkeit des ZIMs hinsichtlich alternativer Standorte", heißt es in einer Mitteilung des Elternbeirats.
Man könne sich nicht vorstellen, dass es in München keine geeignete städtische oder staatliche Fläche für die Container oder keine nutzbaren gewerblichen Immobilien gibt. Auch, ob es überhaupt notwendig ist, die komplette Schule während der gesamten Sanierungszeit auszulagern, zweifeln die Eltern an. Sie fordern deshalb das ZIM auf, von der geplanten Container-Aufstellung auf den Sportplatz an der Flur- / der Lucile-Grahn-Straße abzusehen.
Der Ausschuss für Bildung und Sport soll die endgültig Entscheidung über den Ausweich-Standort des Wilhelmsgymnasiums im Januar 2014 treffen.
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