Die Schokoladenseite des Viertels: Spaziergang durch Haidhausen

Haidhausen - Zwei Sachen, auf die ich mich besonders freue, wenn Corona vorbei ist, sind ein Schweinsbraten im Brünnstein in der Orleansstraße, Ecke Elsässer Straße, und ein üppiges Frühstück in der "Zimt Zicke". Bei meinem Spaziergang neulich waren diese natürlich noch geschlossen.

Die Escobar, Ecke Breisacher Straße, und daneben der Platz, welcher laut einem - offensichtlich handgemalten - Schild jetzt Breisässer Platz heißt. Ein Wortspiel mit den beiden Straßennamen.
Die Dorflinde, mit der Bank drumrum ist in München natürlich eine Kastanie. "Ich schmeiß alles hin und werde Prinzessin": Der Slogan auf einem Schild im Schaufenster eines Brautmodengeschäfts bietet die Lösung für alle Nichtprinzessinnen.

Ein Stück weiter heißt die Straße dann schon Flurstraße. Zur linken die Backsteinmauer mit einem Tor des Haidhauser Friedhofs, rechts die Grundschule. Regen ist zwar angesagt, aber die Sonne scheint dann doch und eine Joggerin nutzt das Wetter und läuft entlang der Friedhofsmauer.

Schon wieder eine Namensänderung
Und wieder eine Namensänderung. Kuglerstraße heißt sie jetzt. An einem Baum eine alte Weinkiste: ein Geschenke-Kasten mit einem Schild daran. Jeder kann etwas hineinlegen oder sich etwas mitnehmen. Eine nette Idee. Bald heißt die Straße Nigerstraße.

Der viel zu früh verstorbene Musikfotograf Michael Heeg wohnte hier. Als ich vor vielen Jahren mit der Konzertfotografie begann, war es erst einmal schwer für mich, Fotoakkreditierungen zu bekommen, da mich in der Szene noch niemand kannte. Michael akkreditierte sich dann oft für zwei Konzerte - und ließ mich eins fotografieren.
Damals konnte man dann nicht einfach die Fotos per Internet verschicken, es blieb nach dem Konzert nur die Möglichkeit, die Bilder auf eine CD zu brennen und persönlich zu bringen. Meist sehr spät abends.

Bryan Adams in Haidhausen
So machten wir einen Platz aus, wo die CD abgelegt werden konnte. Vor dem Haus parkte immer Michaels alter BMW, und wenn ich dann wieder zu Hause war, bekam er von mir eine Nachricht: "Bryan Adams liegt auf dem Hinterreifen."
Die Musikernamen wechselten, der Hinterreifen blieb. Ich bin ihm heute noch sehr dankbar dafür, dass er mir damit den Einstieg erleichterte. Mittlerweile ist die Technik viel weiter - und Bryan längst vom Hinterreifen runter. Die Nigerstraße mündet in der Prinzregentenstraße und beendet dann auch meinen heutigen Spaziergang.


In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr Sigi Müller