Die Neuhauser Musiknacht am 25. Oktober
Neuhausen ist das neue Schwabing: Am 25. November gibt es wieder die Neuhauser Musiknacht mit mehr als vier Dutzend Bands an zahlreichen Orten
Auf diese Veranstaltung blicken die anderen Münchner Stadtviertel mit großem Neid: Denn neben Moosach (in kleinerem Rahmen) schafft es nur Neuhausen, eine musikalische Stadtteilveranstaltung von dieser Größe zu stemmen.
Die stetig wachsende Neuhauser Musiknacht präsentiert am Samstag, 25. Oktober, 50 Bands, insgesamt mehr als 200 Musiker aller nur erdenklichen Stilrichtungen, an 46 verschiedenen Spielstätten zum einmaligen Eintrittspreis von 5 Euro. Im vergangenen Jahr – bei herrlichstem Spätsommerwetter – traten rund 7000 Musikbegeisterte die Völkerwanderung durch die Clubs und Kneipen an.
Der versteckte Zauber der Vorstadt
Kein Wunder, dass die Zahl der teilnehmenden Gastronomen dieses Jahr noch einmal gestiegen ist – auch wenn in der drangvollen Enge der meisten Gaststätten das Bier nicht unbedingt besser fließt. „Aber der Folder mit den teilnehmenden Neuhauser Lokalen wird inzwischen ganzjährig als Kneipenführer genutzt“, sagt Vernon Ryan, der Ryan’s Muddy Boot betreibt.
Klar ist: Wer bei der Neuhauser Musiknacht nicht dabei ist, verpasst einfach den Imagegewinn.
Vor fünf Jahren hat Ingeborg Staudenmeyer vom Stadtteilkulturverein diese alte, aber zwischenzeitlich eingeschlafene Idee der Musiknacht erneut zum Leben erweckt.
7000 Besucher – und nur eine einzige Beschwerde
In der eingefleischten Neuhauserin Niko Strnad, die die Konzertagentur Bang Bang Concerts betreibt, fand sie den lang gesuchten kongenialen Partner und mit Tollwood und der Sparda-Bank auch zwei Sponsoren. Seitdem ist die Veranstaltung eine Erfolgsgeschichte. Warum, darauf hat Ingeborg Staudenmeyer eine einfache Antwort: „In Neuhausen ist der Zusammenhalt der Menschen noch groß.“
Auch Niko Strnad bekam von einer Schwabinger Wirtin Ähnliches zu hören: „Neuhausen ist doch das neue Schwabing“, wobei sie natürlich das lebendige, alte Schwabing meinte, und nicht das von Miethaien und Immobilienspekulanten verwüstete.
Die unglaubliche Akzeptanz der Musiknacht in der Bevölkerung macht Ingeborg Staudenmeyer auch an einer anderen Zahl fest: Obwohl die Lärmbelästigung für die Anwohner an diesem einen besonderen Abend wesentlich höher ist als sonst, gab es im vergangenen Jahr nur eine einzige Beschwerde.
Weiterfeiern nach Mitternacht
Für Münchner, die bislang den versteckten Zauber von Neuhausen nicht erkannt haben, ist die Musiknacht der beste Anlass, mal über das eigene Viertel hinaus zu schauen. Los geht’s um 19 Uhr mit dem Eröffnungskonzert der Münchner Ruhestörung bei freiem Eintritt auf dem Rotkreuzplatz.
Dort kann auch jeder für 5 Euro das Bändchen erwerben, mit dem er alle Veranstaltungen besuchen kann. Auf einem Folder sind alle Lokale und die jeweils auftretenden Bands verzeichnet. Ab 20 Uhr bis Mitternacht wird zu Livemusik in den Neuhauser Lokalitäten gefeiert und getanzt. Die vier Live-Sets der Musikgruppen haben in allen Spielstätten die gleichen Anfangszeiten zur vollen Stunde und dauern jeweils 40 Minuten. So gibt es immer 20 Minuten Zeit, den Ort zu wechseln und sich eine andere Gruppe anzuschauen.
Dass man nicht in jede übervolle Gaststätte hinein kommt, ist logisch. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben aber gezeigt, dass man sich nur ein paar Fußminuten vom Rotkreuzplatz entfernen muss, um dem größten Trubel zu entkommen.
Wer nach Mitternacht noch weiterfeiern möchte: Getanzt wird von 0 bis 2 Uhr mit der der Band Seventy Seven im Freiheiz und den Freak Out DJs im Backstage.