"Die negative Betrachtung des Viertels nervt!"

Bezirksrätin Hiltrud Broschei (66) kümmert sich nicht nur um die Belange der Frauen. Sie ist im BA auch Vize-Sprecherin der SPD-Fraktion und lebt seit 29 Jahren im Viertel. Hier beantwortet sie den Stadtviertel-Fragebogen der AZ.
Was schätzen Sie am Viertel?
Das vielfältige soziale und kulturelle Zusammenleben.
Wo kann man am besten entspannen?
* Im Ostpark
* im Michaelibad
* beim Shoppen
* bei den kulturellen Angeboten.
Wo gibt es Probleme?
Beim Betrachten des Stadtteils von außen werden unsere Schwierigkeiten/ Probleme, die wir sehr gut bewältigen, hochgespielt.
Was ärgert Sie ganz konkret?
Die Einstellung, dass das Problem Nr. 1 der Verkehr sei.
Welches Vorurteil über das Viertel nervt Sie am meisten?
Hoher Anteil an älteren Menschen und BürgerInnen mit Migrationshintergrund – und so weiter, schrecklich, so ein Viertel... diese negative Betrachtung unseres Stadtteils nervt.
Was sind die wichtigsten Projekte der nächsten Jahre?
* Weiterhin den sozialen Frieden bei uns zu bewahren durch Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit in den Vereinen, Verbänden, den kirchlichen Einrichtungen
* Förderung der Sportvereine
* Barrierefreiheit S-Bahn
* Inklusion der Menschen mit Behinderung
* Bau eines Bürgerzentrums auf dem Hanns-Seidelplatz
* Neubaugebiete Carl-Wery-Straße/ Hochäckerstraße.
Und was muss verhindert werden?
Das gegeneinander Ausspielen von Interessen/Interessengruppen von BürgerInnen bei auftretenden Problemen; Lösungen müssen mit Hilfe der Politiker vor Ort gefunden werden.
Auf welche Veranstaltung im Stadtteil freuen Sie sich heuer am meisten?
Auf die vielen Feste der Vereine und Einrichtungen und die Kontakte/Gespräche dort.
Angenommen, man dreht einen Film in Ihrem Stadtteil: Welches Genre und Thema würden am besten hierher passen? Und welche Schauspieler?
Kind mit Migrationshintergrund und armen Eltern macht mit Unterstützung der guten sozialen Angeboten hier bei uns seinen tollen, erfolgreichen, internationalen Lebensweg - egal ob in der Musik oder der Wissenschaft. Es kommt zurück, vergisst seine Heimat nicht und finanziert hier Einrichtungen.
Wer's spielt: ein Junge von vielen, der unter Hunderten ausgesucht wurde.
Haben Sie drei Tipps für Neulinge im Viertel?
Bei dem Verein oder der Einrichtung andocken, deren Inhalte/Ziele einen interessieren: Sport, Politik, Kirche.
Sie möchten auch den Stadtviertel-Fragebogen der AZ ausfüllen? Schreiben Sie einfach an stadtviertel@abendzeitung.de.