Die Löwen sind zurück!
Ihr Sockel war monatelang verwaist, jetzt sind die Residenz-Löwen zurück. Warum die neuen Katzen aber nur Repliken und wo die Originale untergekommen sind...
Altstadt - „Die Löwen brüllen wieder vor den Residenzportalen“, Freude sich Finanzminister Markus Söder am Mittwoch in München. „Vier Löwen bewachen wieder die Residenz-Eingänge – wie bereits seit fast 400 Jahren“.
Bei den neuen Löwen handelt es sich um in Material und Aussehen exakte Repliken der vier Jahrhunderte alten Originale.
mwelt- und Witterungseinflüsse gefährdeten den Erhalt der historischen Bronzen zunehmend. Die rund 500 Kilogramm schweren Großskulpturen wurden deshalb in einer oberbayerischen Gießerwerkstatt kopiert.
Die Löwen-Originale werden derzeit restauriert und zukünftig im geplanten Bronzenmuseum im Nordflügel der Residenz mit anderen Großbronzen des 16. und 17. Jahrhunderts ausgestellt.
Seit 1616 bewachen die vier vertrauten Wahrzeichen die Portale an der Residenzstraße und verheißen jedem, der an ihren Schilden reibt, Glück und Wohlstand.
Dieser Tradition kommen nicht nur Touristen nach, sondern auch viele Münchner. „Das Berühren der Löwen ist auch weiterhin empfehlenswert – die Kopien sind so gut, dass sogar das Glück mit übertragen wurde“, schmunzelte Söder.
Die Anfertigung der Repliken kostete 112.000 Euro, erfolgte durch großzügige Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung und dauerte zwölf Monate.
Die Bronzefiguren wurden von dem niederländischen Bildhauer und Bronzekünstler Hubert Gerhard und seinem Künstlerkollegen Carlo Palago am Ende des 16. Jahrhunderts erschaffen.
Die vier Großkatzen waren als heraldischer Schmuck für ein imposantes Grabmal, das Herzog Wilhelm V. seit Anfang der 1590er-Jahre für sich und seine Gemahlin Renata von Lothringen plante, vorgesehen.
Der Bau des Grabmals kam jedoch nicht zustande. Seit dem frühen 17. Jahrhundert bewachen die vier Löwen stattdessen den westlichen Eingang der Residenz.
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