Die hölzerne Brücke vom Ackermannbogen

Schwabing - "Hey, ich quatsche hier die ganze Zeit dazwischen. Kannste mich mal anbrüllen, dass ich den Mund halten soll?" fragt Regisseur Holger Seitz Papageno. Und bekommt prompt die Quittung: "Holger!!! Jetzt sei endlich still!!!" schallt es lautstark durch den Saal. Und der Regisseur strahlt. "Und so machst du's jetzt auch auf der Bühne!" ermuntert er den elfjährigen Schauspieler. Und schon klingt die nächste Arie ganz anders. Ihr Können wollen die Mitwirkenden der "Zauberflöte" ab Sonntag, 1. Juni, in der Kreuzkirche zeigen.
Unermüdlich singen derzeit Kinder unter der Leitung von Verena Kley - dazu kommen die szenischen Proben mit dem Regisseur. Klein, aber fein ist das "Zauberflöten-Orchester", das unter Leitung von Immanuel Drißner, selbst Geiger an der Staatsoper, probt. Vier Jugendliche, zwischen elf und 14 Jahren alt, spielen mit: Geige, Bratsche, Cello, Klarinette. Und erarbeiten sich so fast die ganze Oper.
Im Albert-Lempp-Saal sind derweilen Akku-Schrauber, Bohrmaschine und Kappsäge wieder eingepackt. Nichts deutet mehr darauf hin, wie hier zwei Tage lang gesägt, gehämmert und gebaut wurde. Das Ergebnis liegt zerlegt im Nebenraum und wartet auf seinen großen Auftritt: eine drei Meter hohe begehbare Brücke haben zehn Jugendliche unter Anleitung von Bühnenbauer Fabian Vogl gebaut. Los geht es mit der Abschlussveranstaltung des Kulturprojekts Ackermannbogen am Sonntag.
Was? Jugendtheater "Die Zauberflöte"
Wann? Sonntag, 1. Juni, 11.15 und 17 Uhr; Montag, 2. Juni, 18 Uhr
Wo? Albert-Lempp-Saal der Kreuzkirche, Hiltenspergerstraße 55-57