Die Hochrisikostufe vom Theatron

Milbertshofen - Beim Musiksommer im Theatron gibt es jedes Jahr neue Bands und Künstler zu bestaunen – und heuer als Dreingabe: neue Sicherheitsbestimmungen, die sogar bei so manchem Mitglied des Stadtrats für Kopfschütteln sorgen.
Bei so absurden Regeln müsse man aufpassen, dass Risikovermeidung nicht in Lebensvermeidung umschlage, lästert etwa der ödp-Politiker Tobias Ruff. Autofahren sei statistisch gesehen wahrscheinlich weitaus riskanter, sagt er – und werde trotzdem nicht von Amts wegen unterbunden.
Gemeint ist die Sperrung der Tanzfläche auf dem Betonrondell des Theatrons. Über Generationen hinweg haben Musikfans dort direkt vor der Bühne abrocken können. Weil sich am Ende des Rondells eine etwa 50 Zentimeter hohe Stufe befindet, hatten die Sicherheitsbehörden heuer allerdings plötzlich Bedenken.
Unsinnig findet Tobias Ruff das Betretungsverbot und hat gemeinsam mit seinem Stadtratskollegen Çetin Oraner von den Linken den Antrag gestellt, die Tanzfläche für Besucherumgehend wieder freizugeben.
In der Geschichte des Theatrons hat es wegen dieser Kante noch nie einen nennenswerten Unfall gegeben. „Das Gesundheitsrisiko durch mangelnde Bewegung“, sagt Ruff, „ist vermutlich höher als das Gesundheitsrisiko eines Unfalls beim Tanzen unter freiem Himmel“.