Die gruselige Modenschau der Tierschützer

Bei einer Anti-Pelzmodenschau am Richard-Strauss-Brunnen merken viele Passanten plötzlich, dass sie selbst ungewollt Pelz tragen. Warum Kunstpelz oft echt ist....
von  Jasmin Menrad
"Wer Pelz trägt, trägt den Tod".
"Wer Pelz trägt, trägt den Tod". © Petra Schramek

Altstadt - Durch das Megafon sagt die freundliche Stimme: „Diese schicke Jacke schmeichelt die Figur der Trägerin, für den Katzenpelzbesatz ist ein süßes Haustier qualvoll gestorben.“ Katzenpelz? An der Kapuze einer Jacke?

Ja, die Passanten der Modenschau am Richard-Strauss-Brunne am Samstag haben richtig gehört. Weil für Pelz keine Kennzeichnungspflicht besteht, sind manche vermeintlichen Kunstpelze Echtpelze. Weil sie oft günstiger sind, als die künstliche Variante.

Die Tierschutzorganisation AnimalsUnited e.V. will mit ihrer Anti-Pelzmodenschau für das Problem sensibilisieren und fordert in einer Petition an den Bundestag, dass Echtpelze gekennzeichnet werden. 15000 Unterschriften brauchen sie noch, neun Tage haben sie noch Zeit.

„Im Publikum standen viele, die scheinbar Kunstpelz trugen. Wir konnten aber einige als echte Pelze identifizieren“, sagt Tierschützerin Melanie Reiner. So geht’s: Haare aus dem Pelz zupfen und anzünden, aber nicht im Geschäft. Echthaar verbrennt wie menschliches Haar und riecht auch so. Kunsthaar schmilzt wie Plastik und riecht auch so. „Wir raten, keinen Pelz zu kaufen, egal ob künstlich oder echt“, sagt Reiner.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.