Die Epoche der alten Flößer
Was früher auf der Isar gehandelt wurde: Das ist Thema eines Vortrages über die Isarflößer. Auch ein Stadtteilspaziergang ist geplant.
Thalkirchen - Bis heute ist sie ein Begriff, die Isarfloßfahrt mit Stopp in Thalkirchen. Mit der Geschichte der Isarflößer beschäftigt sich jetzt am Mittwoch, 10. Juli, ein Vortrag, zu dem die Veranstalter der "Histonauten" einladen. Geplant ist ein Podiumsgespräch im Zentrum St. Bonifaz in der Karlstraße 34 (U-Bahn Königsplatz) ab 19 Uhr.
Es geht auch um die Frage, welchen baulichen Aufwand die Stadt zum reibungslosen Betrieb der Lände leisten musste. Als Gäste sind eingeladen: Helga Lauterbach (Autorin der Publikationen „Flößerei und Holztrift in München“, „Unterwegs mit den Flößer“, „Von Floßmeistern und Floßbräuchen“) und Verleger Franz Schiermeier (Herausgeber des „Stadtatlas München“ und mehrerer Bücher zu den Themen „Isar“ und „Münchner Stadtbäche“).
Eintritt: 15 Euro.
Über die Geschichte der Isarfloße berichten die Veranstalter vorab:
Jahrhundertelang war das stadtseitige Ufer von der heutigen Lukaskirche im Norden bis zum Deutschen Museum im Süden ein riesiges Hafengelände. Tausende Floße legten hier jedes Jahr an.
In Spitzenzeiten gab es einen Rückstau bis auf die Höhe der „Thalkirchner Überfälle“, also bis zum heutigen Flaucher. Die aus Baumstämmen zusammengebundenen, schwer manövrierbaren Ungetüme mit einem „Leergewicht“ von bis zu 20 Tonnen versorgten München mit venezianischen Luxuswaren wie Seide und Pomeranzen, aber auch mit Almkäs‘, Knoblauch und Tölzer Bier, mit Seegras, Mühlsteinen und Hopfenstangen – vor allem freilich mit Holzkohle, Lenggrieser Kalk, Brenn- und Bauholz.
Selbst die Balken für den Dachstuhl des Gärtnerplatztheaters wurden noch auf der Isar nach München geflößt.
Um das „Anländen“ zu ermöglichen, wurde die Isar ab dem Mittelalter immer wieder reguliert. Als Wirtschaftsfaktor war der Fluss ein unverzichtbarer Teil des Stadtorganismus.
Für Samstag, 13. Juli, haben die Veranstalter zudem eine "Zeitreise" geplant: Bei einem Stadtspaziergang erläutert Franz Schiermeier die ursprüngliche Lage und Ausdehnung von Oberer und Unterer Lände.
Treffpunkt ist um 10 Uhr im Innenhof des Deutschen Museums (bei Regen in der Kassenhalle). Kosten: 13 Euro. Anmeldungen per E-Mail: info@histonauten.de.