Die Bilder vom Hans-Mielich-Platz
Die Bürgerinitiative „Mehr Platz zum Leben“ feiert den wiederbelebten Hans-Mielich-Platz mit einem rauschenden Stadtteilfest.
Giesing - Nur der Ratzingerplatz war hässlicher. Bei der AZ-Wahl zum scheußlichsten Platz der Stadt landete der Hans-Mielich-Platz 2008 auf Platz zwei, ließ Kolumbusplatz, Luise-Kiesselbach-Platz und Goetheplatz hinter sich.
Grau, öde, langweilig, lebensfeindlich – das waren nur einige der Adjektive, die AZ-Lesern zum Untergiesinger Un-Ort einfielen.
Für die Bürgerinitiative „Mehr Platz zum Leben“ um deren Gründerin Melly Kieweg kam das Ergebnis nicht überraschend: Schon seit Jahren kämpften sie für eine Verschönerung des Hans-Mielich- Platzes.
Vier Monate nach der AZ-Wahl, im Dezember 2008, gab der Stadtrat endlich grünes Licht für die Umgestaltung der Tristesse. Ein Architekturwettbewerb wurde ausgeschrieben, ein Siegerentwurf gekürt, die Umsetzung begann im April 2011.
8500 Quadratmeter sollten „bürgerfreundlicher“ gemacht werden – mit Kinderspielplatz, Park, Bäumen, Bänken und größerem Wochenmarkt.
Am 4. September 2012 war es dann soweit: „Hans-Mielich- Platz eröffnet“, meldete die AZ – und zeigte ein Foto, das Staunen machte. Aus dem Schandfleck war ein Schmuckkästchen geworden.
Ein kurioser Zwischenfall machte den Platz dann auch schnell münchenweit bekannt: Sechzger-Fans strichen die in FC-Bayern-Rot leuchtenden Bänke in einer nicht ganz legalen Aktion in Löwenblau an. Der Bezirksausschuss beschloss, dass die Farbe wieder runter muss und wählte stattdessen geschliffenes Eichenholz in braunem Naturton – quasi als Kompromiss.
Kontoversen, die am Freitag keine Rolle spielten: „Kreuz und quer“ hieß das erste große Stadtteilfest, das auf dem Hans-Mielich-Platz stattfand.
Die Bürgerinitiative „Mehr Platz zum Leben“ hatte es auf die Beine gestellt und dafür das halbe Viertel mobilisiert – inklusive der AZ, die eine exklusive Sonderausgabe druckte.
Es wurde getanzt, gebastelt, gemalt, geschuhplattelt, geturnt, getöpfert, getrunken, gegessen, geratscht und gelacht.
Abends sangen Miz Nora und Martin Dean, und die Band „Sole Luna“ spielte auf.
AZ-Fotograf Gregor Feindt machte die Fotos. Einige Motive wären sicher auch etwas für Hans Mielich gewesen, den Namensgeber des Platzes.
Der berühmte Giesinger Renaissancemaler hatte ein Faible für Menschenansammlungen – und für (lokal)historische Momente.
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Bilder vom Fest am Hans-Mielich-Platz können Sie hier hochladen oder an stadtviertel@abendzeitung.de schicken.
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