Die Arbeiter im Ersten Weltkrieg
„Arbeiterbewegung und Erster Weltkrieg“ ist der Titel einer Ausstellung zum Ersten Weltkrieg, die am 1. September im Gewerkschaftshaus eröffnet.
Ludwigsvorstadt - Dieses Jahr jährt sich der Beginn des 1. Weltkriegs zum 100. Mal. Mit fast 70 Millionen Bewaffneten aus 40 Nationen, rund 9 Millionen gefallenen und etwa 20 Millionen verwundeten Soldaten sowie etwa 12 Millionen toten Zivilisten und war es das gewaltigste Völkermorden - bis dahin. Er gehört zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs mit noch gewaltigeren Opferzahlen.
In der deutschen Erinnerung verblasste der Erste Weltkrieg durch die gigantischen Dimensionen des Zweiten Weltkriegs. Anders in Frankreich, Großbritannien, Belgien und Italien, wo die Jahre 1914-1918 stets als der „Große Krieg“ mit weitaus höheren Opferzahlen im Gedächtnis blieben.
Die Hauptbeteiligten, Deutschland und Österreich-Ungarn auf der einen Seite, Frankreich, Großbritannien und Russland auf der anderen Seite, waren auf Expansion bedachte imperialistische Militärmächte - in Europa und in Übersee. In allen diesen Ländern dominierten Adel und Bürgertum. Die Arbeiterschaft und ihre Organisationen blieben ausgegrenzt. Ausgegrenzt wurden die Arbeiter und die Arbeiterbewegung oft auch aus dem offiziellen Gedenken.
Deshalb will das Archiv der Münchner Arbeiterbewegung sie mit dieser Ausstellung in den Mittelpunkt stellen. Die internationale Arbeiterbewegung, darunter als stärkste Kraft die deutsche Sozialdemokratie, war angetreten, Kriege zu verhindern und scheiterte damit. Die nationalen sozialdemokratischen bzw. sozialistischen Parteien unterstützten die Kriegsanstrengungen ihrer jeweiligen Regierungen.
Die Ausstellung versucht, die Rolle der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung, vor allem am Münchner Beispiel, zu dokumentieren. Es geht um die Arbeiter an der Front und in der Heimat. Die Ausstellung wurde von einer Projektgruppe des Archivs der Münchner Arbeiterbewegung unter Leitung von Prof. Dr. Ludwig Eiber erarbeitet. Gestaltet wurde sie von der Grafikerin Sandra Tamas (Themen-Fahnen) und Wolfgang Kucera (Biografie-Tafeln)
Ausstellungseröffnung ist am 1. September um 17, um 18.30 Uhr folgt eine Veranstaltung des DGB zum Antikriegstag.