Die Altstadt: Ein Schmuckkästchen

Polizist Erwin Noll über seinen Arbeitsplatz zwischen Altem Hof, Isartor und Schranne  
von  Erwin Noll
Ein bisserl Glück gefällig? So wie Lisa und Stefan streicheln viele Münchner den Löwen vor der Residenz über die Schnauzen.
Ein bisserl Glück gefällig? So wie Lisa und Stefan streicheln viele Münchner den Löwen vor der Residenz über die Schnauzen. © Daniel von Loeper

Polizist Erwin Noll über seinen Arbeitsplatz zwischen Altem Hof, Isartor und Schranne

München - Die Altstadt steckt voller Geschichten und voller Leben. Das mag ich. Seit ich vor elf Jahren als Kontaktbeamter hier angefangen habe, lerne ich ständig Neues über das Viertel. Der Bereich, in dem ich Ansprechpartner für alle bin, liegt zwischen Altem Hof, Isartor und Schrannenhalle. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen. Ob am Viktualienmarkt oder am Isartor: Man kennt sich.

Die Altstadt bietet eine schöne Mischung aus alten und jungen Münchnern und Besuchern. Die einen haben Zeit, die anderen haben’s eilig. Trotzdem gibt es so etwas wie echte Tradition: Man glaubt’s ja zum Beispiel kaum, wie viele Münchner den Löwen an der Residenz über die Nase streicheln. Denn Glück kann jeder gebrauchen.

Das echte Zentrum sind der Marienplatz und das Rathaus. Wo’s immer besonders stark zugeht, ist am Fischbrunnen. Das ist der Treffpunkt. Ein paar Meter weiter, unterm Rathausturm, bieten Stadtführer ihre Dienste an. Wer an ihnen vorbei durch das Tor geht, kommt in den Prunkhof. Der heißt nicht umsonst so. Ich finde, es ist einer der schönsten Innenhöfe überhaupt.

Gern mag ich auch den Alten Hof. Der ist vor allem im Sommer belebt, wenn dort das Fränkische Weinfest stattfindet. Es ist noch gar nicht so lange her, da war das hier noch alles Baustelle. À propos: Selten gab es so viele Baulücken wie jetzt. Gleichzeitig werden langsam aber sicher die letzten Baulücken aus dem Zweiten Weltkrieg geschlossen, zum Beispiel in der Westenriederstraße. Ganz neu ist auch das Isartor-Palais.

Ins Hofbräuhaus gehen heute auch wieder echte Münchner. Dabei war das Platzl lange Zeit verrufen. Das lag daran, dass dort in den 70er Jahren viele Amüsierschuppen angesiedelt waren. In den letzten 15 Jahren wurde es Stück für Stück aufgewertet. Großen Anteil daran hat Alfons Schuhbeck, der mit seinem Restaurant, dem Weinbistro, der Kochschule und der Eisdiele den Platz umzingelt. Nicht zu vergessen, der Gewürzladen. Der ist ein echtes Schmuckkästchen. Großartig, was die Stuckateure und Vergolder dort geleistet haben.

 

 

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