DGB-Zentrale: Flüchtlinge bleiben wegen rechter Demo

Die Flüchtlinge in der bayerischen Zentrale des Deutschen Gewerkschaftsbundes dürfen über das Wochenende bleiben. Grund: Rechte wollen am Samstag vor dem DGB-Haus demonstrieren.
von  dpa
Das Gewerkschaftshaus in der Schwanthalerstraße 64. Hier halten die Flüchtlinge einen Raum im Untergeschoss besetzt.
Das Gewerkschaftshaus in der Schwanthalerstraße 64. Hier halten die Flüchtlinge einen Raum im Untergeschoss besetzt. © ho

Die Flüchtlinge in der bayerischen Zentrale des Deutschen Gewerkschaftsbundes dürfen über das Wochenende bleiben. Grund: Rechte wollen am Samstag vor dem DGB-Haus demonstrieren.

München  – Mehrere Dutzend Flüchtlinge dürfen bis zur kommenden Woche im Haus des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in München bleiben. Nachdem die rechtspopulistische Splitterpartei „Pro Deutschland“ für diesen Samstag eine Demonstration vor der bayerischen DGB-Zentrale angekündigt hat, besteht die Gewerkschaft zunächst nicht mehr darauf, dass die Asylbewerber das Gebäude verlassen. „Wir müssen die Flüchtlinge in dieser konkreten Gefahrensituation vor den Rechten schützen“, sagte Bayerns DGB-Chef Matthias Jena am Freitagabend. Deswegen dürften sie über das Wochenende bleiben.

Nach ihren Protestmärschen durch fast ganz Bayern hatten etwa 45 Flüchtlinge und ihre Unterstützer vor wenigen Tagen das DGB-Haus besetzt. Jena hat den Asylbewerbern mehrere Angebote gemacht, wenn sie das Haus verlassen. Er wollte unter anderem ein Gespräch mit hochrangigen Politikern organisieren.

Die Besetzer hatten die Angebote bisher aber abgelehnt. Sie begründen die Aktion mit ihrer Angst vor weiteren Polizeikontrollen. Einige Asylbewerber hatten gegen die sogenannte Residenzpflicht verstoßen – sie hatten den Regierungsbezirk verlassen, in dem sie hätten bleiben müssen. Die Polizei hatte allerdings zugesichert, die Asylbewerber bis zur nächsten Unterkunft nicht zu kontrollieren.

 

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