Der Waldperlacher Waldfrieden

Ramersdorf-Perlach - 2006 bin ich mit Frau und Kind nach Waldperlach gezogen und hatte das Glück, ein Reihenmittelhaus in unmittelbarer Nähe des städtischen Parks zu bekommen, der damals westlich von Waldperlach neu angelegt wurde.
Wir schauten uns damals auch den Flächennutzungsplan an, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.
Klar wurde gleich, dass ein Teil des Grünzugs für Kleingärten vorgesehen war.
Soweit schön und gut, aber zu meinem Entsetzen war auch der Waldstreifen am Lise-Meitner-Weg für die Kleingartennutzung ausgewiesen.
Das Waldstück ist grade mal 380 mal 60 Meter groß - mit vielen alten Bäumen und vielfältiger Kraut- und Strauchschicht.
Die Stadt München hatte sich hier auch offenbar bereits einige Mühe gegeben, den Waldstreifen für Tiere wie Anwohner interessant zu gestalten.
Viele junge Bäume waren gesetzt worden, Geröll- und Altholzhaufen waren aufgeschüttet - offenbar als Unterschlupf für Insekten und Kleintiere - und es waren Steinringe und Holzplattformen gesetzt worden.
Umso weniger war nachvollziehbar, dass tatsächlich jemand mal ins Auge gefasst haben musste, das Kleinod einzuebnen.
So war ich mir lange Zeit nicht sicher, ob da nicht doch mal die Bagger anfahren würden und sah mich schon mit dem Megaphon die Anwohner zusammentrommeln und zum nächsten Baumarkt fahren, um Ketten für mich und die Unerschrockenen zu kaufen, die meinem Ruf folgen!
Nun ja, es passierte bis heute gar nichts, der Baumarkt ist zwischenzeitlich pleite gegangen und ich will einfach mal annehmen, dass nur einem übereifrigen Praktikanten im Messungsamt ein paar Kleingarten-Signaturen zuviel aus der Hand gerutscht sind.
Falls aber nicht, sollten alle Beteiligten jetzt bitte peinlich berührt und für alle Zeiten dazu schweigen oder zumindest so tun, als hätten sie damit nie was zu tun gehabt.
Der Waldperlacher Waldfrieden wird´s ihnen danken.