Der Tisch, an dem Heinrich Himmler saß

 Das Möbelstück steht heute noch im Polizeipräsidium in der Ettstraße – und inzwischen seit vielen Jahren unter Denkmalschutz
Nina Job |
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Seit 1. Juli 2013 ist Hubertus Andrä Münchner Polizeipräsident. Am selben Tisch saß auch schon Heinrich Himmler vor 80 Jahren.
Daniel von Loeper Seit 1. Juli 2013 ist Hubertus Andrä Münchner Polizeipräsident. Am selben Tisch saß auch schon Heinrich Himmler vor 80 Jahren.

Das Möbelstück steht heute noch im Polizeipräsidium in der Ettstraße – und inzwischen seit vielen Jahren unter Denkmalschutz

Altstadt - Fast 70 Jahre sind seit der Terrorherrschaft der Nazis vergangen. Relikte aus der NS-Zeit gibt es aber nach wie vor. So steht zum Beispiel im Polizeipräsidentenzimmer in der Ettstraße noch der Schreibtisch, an dem einst Heinrich Himmler saß.

Er war vom 9. März bis 13. April 1933 Polizeipräsident von München, bevor er zum Chef des gesamten NS-Terrorapparates wurde. Warum der wuchtige Tisch nicht irgendwann nach Kriegsende entsorgt wurde, weiß heute niemand mehr. Allerdings stand das Möbel auch schon vor den Nazis da. Als die Polizei 1913 in das ehemalige Kloster an der Ettstraße zog, zog auch der Schreibtisch ein – vor nunmehr 100 Jahren. Inzwischen steht der gigantische Holztisch unter Denkmalschutz, wie das gesamte Polizeipräsidentenzimmer mit seinen Holzvertäfelungen.

In den vergangenen Jahren hat sich die Münchner Polizei auf Initiative ihres früheren Polizeipräsidenten Wilhelm Schmidbauer erstmals und öffentlich mit ihrer Geschichte im Dritten Reich auseinander gesetzt. Das Ergebnis war die Ausstellung „Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus“, die mit dem NS-Dokumentationszentrum erarbeitet und von 6000 Menschen im Polizeipräsidium besucht wurde. Im April 2014 soll sie noch einmal im Gasteig gezeigt werden. Teile davon werden auch ins NS-Dokumentationszentrum ziehen, das im kommenden Frühjahr eröffnet wird.

Ergänzend zur Ausstellung ist nun das aufschlussreiche Buch „Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus“ (Verlag Klartext, 18,95 Euro) erschienen. Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer, Polizeipräsident Hubertus Andrä, Kulturreferent Hans-Georg Küppers und Autor Joachim Schröder stellten es gestern in der Ettstraße vor.

 

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