Der schlafende Riese: Afrika vor 50 Jahren
Die Volkshochschule hat einen Programmschwerpunkt "Aufbruch in Afrika": Am Freitag gibt's eine Ausstellungseröffnung und ein Konzert.
Bogenhausen - Das Kunstforum Arabellapark präsentiert anlässlich des Programmschwerpunkts der Münchner Volkshochschule „Aufbruch in Afrika“ eine Ausstellung und ein Konzert am gleichen Abend:
Die Fotografien von Dieter Hinrichs entstanden während der Apartheid in Südafrika und vor der Unabhängigkeit der ostafrikanischen Staaten. Dieter Hinrichs, der anlässlich seines 80sten Geburtstages 2012 mit einer großen Retrospektive in der Aspekte Galerie im Gasteig gewürdigt wurde, kam im Laufe seines Berufslebens mit allen Feldern der Dokumentarfotografie und des Bildjournalismus in Berührung und war fast zwei Jahrzehnte als Lehrer an der staatlichen Fachakademie für Fotodesign München tätig.
Am Beginn seiner fotografischen Laufbahn arbeitete er von 1959 bis 1961 im damaligen Südwestafrika (Namibia) für eine dort ansässige Fotofirma. Neben den beruflichen Aufgaben, Aufträge wie Architektur-, Industrie-, Flugaufnahmen und Reportagen für die deutsche Tageszeitung auszuführen, nutzte Hinrichs die Gelegenheit, sehr persönliche – viele mit seiner Leica M3 aufgenommenen - Eindrücke einzufangen.
So sind in dieser Zeit erschütternde und die menschliche Situation dieser Zeit charakterisierende Aufnahmen in den durch die Rassentrennung zerissenen Ländern Südwest- und Südafrika entstanden. Gleichzeitig fotografierte er während einer Reise von Kapstadt bis Kairo beeindruckende Szenen von afrikanischen Gesellschaften im Umbruch auf der Schwelle zur Unabhängigkeit. Was zunächst aus einem persönlichem Interesse am Leben der Afrikaner und ihrem Umfeld entstanden ist, bekam mit der Zeit eine historische Bedeutung.
Das fotografische Werk von Dieter Hinrichs wurde in zahlreichen Ausstellungen präsentiert und in Magazinen und Büchern veröffentlicht. Am 13.2.2014, 19.00 Uhr, bietet sich die Gelegenheit in einem Werkstattgepräch Dieter Hinrichs und sein Werk näher kennenzulernen.
Ausstellungseröffnung: 24. Januar 2014, 18.00 Uhr Ausstellungsdauer: 24.1. bis 7.3.2014 Öffnungzeiten: Mo, Di, Do, Fr 10.00 bis 19:00 Uhr, Mi 14.00 bis 19.00 Uhr Treffpunkt: Kunstforum Arabellapark, Rosenkavalierplatz 16
Die Veranstaltung ist gebührenfrei. Eine Anmeldung bei der Münchner Volkshochschule ist aber unbedingt erforderlich. Veranstaltungsnummer: EO 9003 Telefonische Anmeldung unter (0 89) 62 08 20-0 oder online unter www.mvhs.de. Treffpunkt: MVHS, Rosenkavalierplatz 16
Njamy Sitson, Weltbürger mit afrikanischen Wurzeln (Kamerun) sieht seine Musik, in der Klänge aus aller Welt harmonisch verschmelzen, als einen Weg der Völkerverständigung. So treffen zum Beispiel Pygmäen-Gesänge auf Barock-Kontrapunkte. Polyphonie und feurige Trommeln lassen sich von weichen Streichern besänftigen.
Der Komponist und Multiinstrumentalist Sitson (Gesang, Harfe, Kalimba, Percussion) spielt zusammen mit Henrique de Miranda (Gitarre, Gesang, Percussion), Yenisey Rodriguez (Violoncello, Percussion) und Martin Franke (Violine). "Afro World Classical" ist eine mitreißende musikalische Reise, in der Afrika auf Europa trifft, eine Verbindung von authentisch, afrikanischer mit europäischer Musikkultur.
Der aus Kamerun - aus einer Familie mit langer Musiktradition - stammende Wahl-Augsburger Njamy Sitson betätigt sich als Schauspieler (z.B. als Asylbewerber Fesal in „Mein Deudshland“), Bandleader, Dozent, Kinderbuchautor, Erzähler und Musiktherapeut. Immer ist er dabei „auf der Suche nach dem verlorenen Rhythmus“, bei der auch die Auseinandersetzung mit der Sprache wichtig und Rhythmus ein Ausdruck der Seele ist („Wir spielen, was wir fühlen“).
Mit seiner „Völkerverständigungsmusik“ möchte er für die Kraft der afrikanischen Musik werben und die Menschen in seiner Wahlheimat daran teilhaben lassen. Was die Musikkultur angeht, sieht Sitson Afrika als Wiege der Menschheit und Deutschland mit Bach, Beethofen, Brahms oder Mozart als Ausgangspunkt der abendländischen Musik. In seinem zuletzt erschienenen Album „Kulu“ kommt seine Sicht bestens zum Ausdruck. Tief verwurzelt in traditioneller afrikanischer Musik und zugleich ganz zeitgenössisch, eine Musik ohne Grenzen, in der die Klänge aus aller Welt harmonisch verschmelzen.
Dies alles wird auch beim Konzert im Kunstforum Arabellapark zu hören sein. Neben Njamy Sitson spielen 2 Musiker und eine Musikerin „in Augenhöhe“ mit: Der Brasilianer Henrique de Miranda, der an der Musikhochschule in Nürnberg-Augsburg und am Mozarteum in Salzburg Gitarre studiert hat, Yenisey Rodriguez, die mit kubanischer Musik aufgewachsen ist und Cello studiert hat, und der Geiger Martin Franke, der in München und Düsseldorf studierte, im In- und Ausland konzertierte und immer wieder an diversen (Tanz)Theater-Projekten und Projekten im Filmmusikbereich beteiligt ist.
Konzert: 24. Januar 2014, 20.00 Uhr Eintritt € 12.-- Treffpunkt: Kunstforum Arabellapark, Rosenkavalierplatz 16