Der Postsaal in München-Pasing soll abgerissen werden. Dagegen wehrt sich die SPD

Der alte Postsaal in Pasing soll abgerissen werden. Dagegen mehren sich allerdings Stimmen in der Bevölkerung, jetzt möchte die SPD den Plänen der Eigentümer entgegen treten.
von  AZ
Wo derzeit noch das Hotel zur Post steht, sollen bald Wohnungen gebaut werden.
Wo derzeit noch das Hotel zur Post steht, sollen bald Wohnungen gebaut werden. © Google Street View

Pasing - In Pasing mehren sich die Stimmen, den alten Postsaal am dortigen Marienplatz nicht abzureißen. Denn eine Anfrage der Stadtteil-SPD im Juni dieses Jahres ergab, dass eben genau dies geplant ist. Auf dem Gelände sollen Wohnungen entstehen.

Die Eigentümerin des Grundstücks, die Monachia Grundbesitz GmbH & Co.KG, plant nicht nur den Abriss des Postsaals, sonder auch des Hotels und Biergartens. Der Mietvertrag mit der Brauerei ist bereits gekündigt.

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Die SPD will den Abriss aber nicht hinnehmen, vor allem auch, weil sich im Viertel immer mehr Menschen finden, die sich für den Erhalt des Saals aussprechen; außerdem gibt es einige Vereine, die in dem Saal bisher beheimatet sind - und die sich eine neue Bleibe suchen müssten. Deswegen haben die Genossen eine Unterschriftenaktion gestartet. "Unser Postsaal muss erhalten bleiben", fordern die Poltiker dort kurz und knapp. Denn mit dem Saal würde Pasing "einen wichtigen Veranstaltungs- und Versammlungssaal verlieren, der auf Grund seiner Größe hier einzigartig ist".

Zudem seien die wichtigen Durchgangswege im Pasinger Zentrum von der Gleichmannstraße zur Spiegel- und Bachbauernstraße und dem Marienplatz in Gefahr, so die Stadteilpolitiker weiter.

Der Abriss dürfte kaum zu verhindern sein

Doch den Abriss zu verhindern dürfte schwierig werden, das wissen auch die Genossen. Dennoch wollen sie nichts unversucht lassen, die Monachia noch umzustimmen. Die dürfe sich "ihrer moralischen Verpflichtung nicht entziehen, diesen, in erheblichem Umfang mit Steuergeldern finanzierten und über Jahrzehnte rentabel bewirtschafteten, Saal zu schützen", heißt es in einem Schreiben der SPD.

Die Pasinger SPD-Stadträte Dr. Constanze Söllner-Schaar und Christian Müller wollen sich außerdem mit OB Reiter und dem Kulturreferat in Verbindung setzen. "Zwar ist der unmittelbare Gestaltungsspielraum der Politik gering", so die Politiker, "wir setzen aber auf die Macht der Argumente und des bürgerschaftlichen Engagements".

Die Post in Pasing wurde schon 1478 erstmals urkundlich erwähnt. Sie stand ursprünglich auf der südlichen Straßenseite. Als sie 1842 abgebrannt war, wurde sie auf der gegenüberliegenden Seite, wo schon ein großer Biergarten war, neu errichtet.

Im Jahre 1893 hieß die Gaststätte am Pasinger Marienplatz erstmalig "Zur Post".

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