Der Plattenspieler unter den Boazn

DJ Tomcraft und Markus "Tower" Westermann haben in Schwabing eine Bar eröffnet. Dort gibt's keine Happy Hour, stattdessen fünf Sekunden Raumfahrtgefühle.
Daniel Gahn |
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Blick auf die Bar im "Bruckmann's".
Daniel von Loeper Blick auf die Bar im "Bruckmann's".

Schwabing - In guten Männerfreundschaften fällt irgendwann ein ganz bestimmter Satz: „Wir machen eine Bar auf!“ Für viele bleibt es bei dem Traum vom eigenen Laden. Bei Thomas Brückner und Markus Westermann ist das anders. Die beiden kennen sich seit Jahren aus dem Münchner Nachtleben und haben sich Anfang April den Traum von der eigenen Bar erfüllt.

Eine Bar mit Wohnzimmer-Charakter sollte das „Bruckmann’s“ werden. Das, so viel vorweg, ist den Inhabern ziemlich gut gelungen. Die Atmosphäre ist locker, die Gastgeber sind herzlich und die Gäste entspannt. In nur wenigen Tagen haben die Zwei aus der ehemaligen Bonnie-Bar einen Laden gemacht, der schick wirkt, aber definitiv kein Schicki-Wohnzimmer ist. „Wir sind der Trash hier drin“, beschreibt Brückner seinen Laden.
Viele Gäste kennen Brückner unter dem Namen DJ Tomcraft. Früher jettete er rastlos um die Welt, war Dauergast in den Charts und legte vor Zigtausenden auf. Jetzt ist die Bar seine Bühne geworden.

„Hier gibt es keine Plattenspieler. Die Bar ist nun mein Plattenspieler“, sagt Brückner. Ganz kann er den DJ aber nicht ablegen: Im Bruckmann’s legt er großen Wert auf ausgesuchte Musik. Die Füße der Gäste wippen zu den Klängen, und immer wieder werden die Besitzer für ihre Musikauswahl gelobt.

Genau wie Brückner hat auch Westermann eine Vergangenheit als DJ. Im Gegensatz zu seinem langjährigen Freund machte er sich mit rockigen Klängen unter dem Alias Tower einen Namen. Gelegentlich bekommen auch die Gäste die DJ-Gene der beiden zu sehen. Dann wird Luftgitarre gespielt, gemeinsam gefeiert und auf dem Tresen getanzt.

Ähnlich unkonventionell geht es auf der Karte zu. Statt einer „Happy Hour“ gibt es im Bruckmann’s fünf verrückte Sekunden. In den „5 Seconds To Mars“ bekommt der Gast fünf Sekunden lang Getränke direkt aus der Flasche in den Mund gefüllt.

Das Helle (Augustiner 0,33l) liegt bei 2,90 Euro. Brückner erfand den Craftl (3 Euro), eine Mischung aus Wodka und Tabasco, und wer einen Tower (17,50 Euro) bestellt, bekommt „einen halben Liter Schnaps mit viel Geschmack“, wie Westermann seinen selbst kreierten Cocktail beschreibt.

Eigentlich sind die beiden großflächig tätowierten Männer der größtmögliche Kontrast zu ihrem schicken Laden mit der goldschimmernden Wand. Im Fall des Bruckmann’s ist es genau dieser Kontrast, der aus einer gewöhnlichen Bar eine ganz besondere macht. Nur eine Sache ist der Laden nicht: trashig.

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