Der Neuhofener Berg in München: Die grüne Lunge Sendlings
Sendling - Von der Isar weg schlendere ich auf der Brudermühlstraße bis zur gelben Fußgängerbrücke über dem Ring. Über diese, oder auch zum Beispiel über die Plinganserstraße, kommt man zu einem schönen, unvermutet großen Park: dem Neuhofener Berg. Wie immer, für die Anwohner längst bekannt, bin ich sicher, dass viele Münchner noch nicht hier waren.
In den Park und links den Weg hinunter komme ich an einer Schrebergarten-Kolonie. "Süd-West 25, Neuhofen Tal e.V." steht an einem Gebäude. Zu dieser Jahreszeit ist natürlich alles üppig bewachsen. An einer Stange entdecke ich tatsächlich Hopfen. Die Besitzerin erklärt mir, dass es sich um eine alte Hallertauer Sorte handelt.
Der Neuhofener Berg in München: Schöner, alter Baumbestand und ein Brennnesselfeld
Sonnenblumen blühen in einem anderen Garten. Ich biege ab und gehe auf der anderen Seite entlang in die Richtung, aus der ich gekommen bin. Den Berg hoch. Oben Kunst im öffentlichen Raum, eine abgeknickte Spitze. Vorbei an schönem, altem Baumbestand, einem Brennnesselfeld, nähere ich mich dem oberen Rand. Schöne Liegewiesen, ein Spielplatz entlang der Plinganserstraße.
Das Highlight: das barrierefreie Baumhaus am Neuhofener Berg. Erbaut 2012/13 durch eine Initiative mit finanziellem Beitrag der Partnerstadt Cincinnatti. "Ohio, USA" steht auf einem Schild und dahinter das wunderschöne Baumhaus mit Blick über den Münchner Süden durch die Bäume. Ein toller Platz. Ich gehe weiter bis zum Greinerberg.
Sendlings grüne Lunge: Ein Riesentelefon, Bänke zum Ausruhen und romantische Herzerl
Der Weg hinunter ist mit einer älteren Holzabsperrung abgezäunt, damit man nicht den Hang hinunterfällt. Leider sind einige Querbalken, auf die es im Zweifel ankommt, durch weißrotes Flatterband ersetzt. Unten zwei große, Parabolspiegelähnliche Gebilde, ein Stück auseinander auf einer Wiese. Eine nette Dame erklärt mir, wenn sich Kinder in einem bestimmten Winkel hineinsetzen und an die Wand sprechen, hört es das Kind in der anderen Schale. Ähnlich der früheren Joghurtbechertelefone mit Schnur.
Ich bin echt begeistert von dem Park. Es gibt Bänke zum Ausruhen, verliebte Initialen in Herzen in die Rinde geschnitzt, viele Bäume, aber auch viele offene Flächen, hügelig und spannend der Blick vom Baumhaus und, wie mir eine Dame versichert hat, kann man im Winter, wenn die Blätter weg sind, sogar den Olympiaturm sehen.
In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr
Sigi Müller