Der neue Königshof: Jetzt ist der Weg frei

Das Hotel Königshof am Stachus soll abgerissen und neu gebaut werden. Die geplante Höhe stört die Eigentümer des Nachbargrundstücks, sie reichen Klage ein, ziehen diese aber wieder zurück.
von  Michael Burner
Neues Hotel am Stachus: Der Neubau des Königshof drohte an einer Klage zu scheitern.
Neues Hotel am Stachus: Der Neubau des Königshof drohte an einer Klage zu scheitern. © Rudolf Huber, Geisel Privathotels

Altstadt - Der Abriss und Neubau des Hotels Königshof am Stachus ist längst beschlossene Sache. Drei Siegerentwürfe gibt es – eigentlich hätten die Detailplanungen längst losgehen können. Wenn – ja wenn nicht der Nachbar gegen den Bauantrag Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht hätte.

Die Grundstückseigentümer — das Immobilienkonsortium Highstreet Portfolio GbR — des westlich angrenzenden Karstadt-Grundstücks, das sich bis zum Hauptbahnhof zieht, haben gegen die Genehmigung für zwei zusätzliche Stockwerke geklagt. Ihrer Meinung nach wäre der geplante Bau zu hoch und würde sich keineswegs in das Stadtbild am Stachus einfügen.

Der Baubeginn des Königshofs drohte sich in die Länge zu ziehen – oder sogar ganz zu platzen. „Wegen der Klage hatte die Familie Geisel keinerlei Planungssicherheit. Es war ungewiss, ob der Neubau so verwirklicht werden kann“, sagte Ute Hopfengärtner, die Sprecherin von Geisel Privathotels.

Doch jetzt gab es überrschaschend gute Nachrichten für die Hoteliers: Die Highstreet Portfolio hat ihre Klage zurückgezogen. Die für gestern geplante Gerichtsverhandlung ist somit hinfällig. Einen Grund für den Rückzug ihrer Klage nannte Highstreet übrigens nicht.

Somit ist der Weg für den Neubau des Königshofs frei. Die Familie Geisel werde nun in Kontakt mit den Gewinnern des Planungswettbewerbs treten und intensiv verhandeln, so Unternehmenssprecherin Hopfengärtner. Baubeginn soll bereits Anfang 2015 sein.

Die besondere Herausforderung: Das neue Gebäude muss städtebaulich dem prominenten Standort am Stachus gerecht werden. Im Rahmen eines Planungswettbewerbs wurden bereits Anregungen für die Neugestaltung gesammelt. Die Jury vergab drei erste Plätze an Architekturbüros aus Saarbrücken, Berlin und Madrid.

Bereits im Oktober 2013 erteilte das Planungsreferat die Genehmigung, einen rund 33 Meter hohen Baukörper in die Umgebung einzufügen. Laut Plan soll der neue Königshof also zwei Stockwerke mehr bekommen und hätte dann insgesamt neun Etagen — das Gebäude wäre acht Meter höher als das alte.

Die Eigentümer müssen sich jetzt quasi nur noch entscheiden, welchen Entwurf des Architektenwettbewerbs sie realisiert haben wollen. Die Klage ist ja jetzt aus dem Weg.

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