Der Max-Weber-Platz in München-Haidhausen: Ein Platz für Zwei

Bogenhausen - Im Jahre 1905 wurde der Platz nach dem Haidhauser Gemeindeschreiber und späteren Münchner Magistrat Max Weber benannt – und 1998 zusätzlich dem gleichnamigen Soziologen und Nationalökonomen gewidmet. So teilen sich also gleich zwei Max Weber ein und denselben Platz.
Vielleicht gibt es ja irgendwo auf dieser Welt auch einen sozial eingestellten Trump, mit dem sich Donald den Trump Tower teilen kann? Eher unrealistisch. Groß genug für zwei aber ist der Max-Weber-Platz sicherlich, allein schon als große Umschlagbörse für Pendler und MVG-Nutzer.
Gesundheit wird am Max-Weber-Platz groß geschrieben
Die U4 und U5 queren die Stadt, mitten auf dem Platz die Trambahninselhaltestelle der Linien 15, 17, 19 und 25. Der 148er-Bus verkehrt hier und die Linie 9410 vom Regionalverkehr Oberbayern. Nicht zu vergessen der Individualverkehr, was man dem Platz leider auch ansieht: Es geht schon zu dort. Funktional und verkehrsgerecht, weniger gemütlich.
Immerhin: Der alte Trambahnpavillon blieb erhalten. Im Rahmen des U-Bahn-Baus (Eröffnung: 1988) musste das Häusl, das mitten auf der Kreuzung stand, abgetragen werden, um ihn an der heutigen Stelle wieder errichten zu können.
Gesundheit wird hier groß geschrieben: das Ärztehaus, ein Stück weiter oben das Rechts der Isar – allein das eine Stadt für sich. Natürlich auch die Klosterapotheke, die immer sehr unkonventionell mit witzigen Nonnenplakaten wirbt.
Am Max-Weber-Platz gibt's auch noch seltene Geschäfte
Aber, immerhin, auch kleine, ruhigere Inselchen gibt es. Neben dem U-Bahn-Eingang, dem alten Häuschen, durch das man in den Untergrund verschwindet, Restaurants und Cafés, ein ganz verwunschener Blumenladen, umrahmt von Olivenbäumen in großen Töpfen, dazu Kastanien, deren große Blätter ich gerade noch grün erwischt habe, bevor es zu bunt wird.
Gegenüber noch die große Kodakreklame vom ehemaligen Fotogeschäft Modl. Der Laden ist längst geschlossen. Große Ketten haben den Markt längst weitgehend unter sich aufgeteilt – und auch der Name Kodak hat so gut wie keine Bedeutung mehr für uns Fotografen. Weiter oben der riesige Unionsbräu, die Unterfahrt und in Richtung Innenstadt auch ein kleines Geschäft, welches wir heute kaum noch so finden: ein kleiner Aquarienladen. Und dann sehen wir auch schon die Rückansicht vom Maximilianeum und das war’s für diesen Spaziergang.