Der Marienplatz-Hugendubel sagt "Servus" - vorerst

Am kommenden Samstag kann man sich das letzte Mal mit Lesestoff in der Hugendubel-Filiale am Marienplatz eindecken – zumindest vorerst. Ab Februar beginnen die großen Umbauarbeiten am und im Gebäude.
von  Lisa Marie Albrecht/az
So soll der Eingangsbereich der neuen Hugendubel-Filiale aussehen.
So soll der Eingangsbereich der neuen Hugendubel-Filiale aussehen. © Schwitzke & Partner GmbH

Altstadt - Für viele ist er mittlerweile untrennbar mit dem Marienplatz verbunden – und das obwohl die Eröffnung des Bücherriesen Hugendubel im Jahr 1979 noch für einigen Unmut unter den Münchnern sorgte.

Mittlerweile kennen viele den Marienplatz 22 nur noch als "Hugendubel-Haus". Auf sechs Stockwerken waren hier bis zu 100.000 Titel zu finden – im Moment sind es schon viel weniger. Denn: Nach diesem Samstag wird der Hugendubel für anderthalb Jahre geschlossen, das Gebäude umgebaut und modernisiert.

 

Telekom ist neuer Hauptmieter

 

Für den Buchladen bedeutet das in erster Linie eine deutliche Verkleinerung. Die Ladenfläche schrumpft von 3600 Quadratmetern auf 1200 Quadratmeter. Für die geschäftsführende Gesellschafterin Nina Hugendubel ist es dennoch ein Erfolg. Denn als vor zwei Jahren die Telekom neuer Hauptmieter im Gebäude wurde, hieß es zunächst, der Hugendubel müsse ganz verschwinden. Jetzt ist er Untermieter des Telekommunikationsunternehmens und bezieht den ersten und zweiten Stock.

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Der neue Eingangsbereich wird eine kleine Fläche im Erdgeschoss gegenüber vom "Alten Peter" sein, die als eine Art Foyer gedacht ist. Es soll einen Ansprechpartner zur Orientierung geben und eine Kasse, die Bücher selbst seien aber hauptsächlich im ersten und zweiten Stock untergebracht, erzählt Nina Hugendubel. Die Genrekategorien bleiben weitgehend gleich, das Farb- und Aufteilungskonzept verändert sich etwas. "Es soll eine noch wärmere, weiche und gemütliche Atmosphäre entstehen, fast wie ein zweites Zuhause."

Dafür wird es in der Mitte jedes Stockwerks ein Leseforum mit Sitzmöglichkeiten, ähnlich den Leseinseln geben, außerdem einen Kinderbereich und auch wieder ein Café in Richtung Marienplatz.

 

Bauende im Sommer 2017 geplant

 

Bis zum Sommer 2017 soll der Umbau fertig sein – dann zieht auch der Telekom-Laden ins Erdgeschoss. Über dem Hugendubel werden Büroflächen entstehen und in die oberen beiden Etagen des Gebäudes zieht ein Luxus-Hotel mit 30 Zimmern. Das gesamte Gebäude wird energie- und brandschutztechnisch erneuert, wobei es zu kleineren Veränderungen in der Architektur wie etwa der Verrückung von Brandschutztüren kommen kann – der Grundriss bleibt aber gleich.

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Komplett erneuert wird dagegen die Fassade, die eine dezentere Farbgebung bekommt und sich so besser in die Umgebung einfügen soll. Dazu werden auch die Glasfront in den oberen Stockwerken und die Panoramaaufzüge entfernt und die Wintergärten im fünften Obergeschoss zurückgebaut.

Bevor es mit der Sanierung losgeht, will der Hugendubel aber erst einmal Servus sagen: Am Samstag um 10 gibt es zum letzten Verkaufstag einen symbolischen Umzug, zu dem alle Münchner eingeladen sind. In der kommenden Woche fahren Hugendubel-Rikschas die Kunden zu den Filialen am Stachus und in den Fünf Höfen.

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