Der Leopoldpark, ein Idyll: Klein, aber sehr fein
Schwabing - Den Luitpoldpark kennt ja jeder. Aber - wo ist denn nun der Leopoldpark? Wäre er an der Leopoldstraße, gäbe es doch sicher einen Eingang mit einem Schild und man würde doch auch hineinschauen können. Oder?
3,2 Hektar großes Idyll
Nein. Der Haupteingang liegt in der Friedrichstraße, die in einiger Entfernung, parallel zur Leopoldstraße verläuft. Genauer gesagt gibt es dort sogar zwei Eingänge. Das bei dem einen, gleich ganz vorne die Wertstoffbehälter stehen, stört ein bisschen das Bild des 3,2 Hektar großen Idylls, aber irgendwo müssen sie ja stehen.
Viel Platz für Abenteuer
Einmal daran vorbei läuft man zwischen hohen Bäumen und mit Büschen bewachsenen Flächen, auf schönen Wegen durch den Park. Tischtennisplatten auf einer Lichtung, ein großer Spielplatz in der Nähe. Ein Stück weiter lautes Kindergeschrei im Außenbereich des Uni-Kindergartens. Toll die bunten Häuschen, mit viel Platz rundum auf dem großzügigen Areal.
Viel Platz, um Abenteuer zu erleben, zu toben und um einfach Kind sein zu dürfen. So werden hier, laut Aushang, auch Kinderpfleger, Aushilfen und Leih-Omis gesucht, die mindestens 300 Dezibel aushalten...

Kunst - eine ernste Sache
Ein Stück weiter entdecke ich ein Denkmal, gewidmet dem österreichischen Maler Anton Azbe. Etwas grimmig schaut er schon mit seinem hochgezwirbelten Schnauzer. Kunst war halt eine ernste Sache. Mauerwände sind mit bunten Graffiti besprüht und immer, wenn man an eine Randseite des Parks kommt, sieht man prächtige Altbauten, schön restauriert, mit aufwendigem Fassadenschmuck durch die Bäume.

Ich folge einem schmalen, grün eingefassten Pfad und stehe plötzlich in der Georgenstraße vor dem denkmalgeschützten Palais Bissing. Aha, auch hier gibt es also einen Weg rein oder raus aus dem Park, man muss ihn bloß kennen.
Hinter dem rosa "Schweinchenbau"
Irgendwann lande ich auch hinter der Uni, genauer gesagt hinter dem rosa "Schweinchenbau", und stehe plötzlich vor einem Gebilde mit großen Blechaufsätzen, offensichtlich irgendeine Lüftungsanlage. Das Blech ist bunt besprüht - Kunst geht halt überall, wo Platz ist.

Wo die Studenten zu Mittag essen
Auch hier führt ein Pfad zur Leopoldstraße. Es ist Mittagszeit und so kommen mir etliche Studenten mit Plastikschüsseln und anderen Behältnissen, mit Wasserflaschen, oder auch nur mit Chipstüten und Cola entgegen, um auf den umliegenden Bänken ihre Mittagspause zu verbringen.
Den Park gibt es nur wegen Bürgerprotesten
Also, einfach einmal von der Leopoldstraße aus, vorbei an der Uni laufen, dann kommen Sie auch in den Leopoldpark. Ein Park, den es übrigens nur deshalb noch gibt, weil Bürgerproteste eine komplette Bebauung durch Uni und Katholische Kirche verhindert haben. Alles in allem, eine unvermutete Möglichkeit, eine Zeit lang aus dem Stadtgetümmel zu verschwinden und etwas Natur zu tanken.
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller
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