Der Kongresssaal erwacht aus dem Koma

In den Kongresssaal des Deutschen Museums zieht Leben ein: Ein Lokal mit Biergarten, ein Musik-Club und viele Veranstaltungen.
Robert Braunmüller, fm |
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Museumschef Wolfgang Heckl testet in der Ausstellung „The Smart Revolution“ ein innovatives Auto.
Daniel von Loeper 2 Museumschef Wolfgang Heckl testet in der Ausstellung „The Smart Revolution“ ein innovatives Auto.
1935: Der Kongressbau des Deutschen Museum ist fertig – der Neubau der Ludwigsbrücke davor schreitet gerade voran.
Dt. Museum 2 1935: Der Kongressbau des Deutschen Museum ist fertig – der Neubau der Ludwigsbrücke davor schreitet gerade voran.

Isarvorstadt - Ein Zustand zum Fremdschämen – jahrelang: Nach dem Verkauf, zwei Pleiten und dem Rückkauf durch das Deutsche Museum stand der Kongresssaal an der Ludwigsbrücke ewig leer – ein Schandfleck an einem der Tore zur Innenstadt.

Lesen Sie hier: Kongresssaal als Gasteig-Provisorium - Nicht mal eine Zwischen-Option

Und eine Einladung in eines der wichtigsten Technik-Museen der Welt war der mit Reichsadlern geschmückte Monumentalklotz auch nicht gerade. Nun ist wieder etwas Leben in der (Bruch-) Bude.

Das Erdgeschoss ist ab sofort eine Eventfläche – als Zwischennutzung für fünf Jahre, bis das Museum seine Pläne für sein Forum der Zukunftstechnologien fertig hat. "Wenn auf der ganzen Welt Handys wie das Samsung Galaxy explodieren, wollen wir spätestens zwei Wochen später hier über die Physik des Akkus diskutieren“, sagt Museumschef Wolfgang Heckl.

Als Vorspeise für das Hauptgericht (an dessen Rezeptur noch gefeilt wird), serviert die Munich Creative Business Week (MCBW) eine Ausstellung im neuen Eventbereich. Zu sehen sind smarte Objekte an der Schnittstelle zwischen neuer Technologie und Design. Ein Auto mit hochauflösenden Displays führt die Chancen der digitalen Vernetzung im Straßenverkehr vor Augen.

Und falls die Vision vom unfallfreien Fahren an einem störenden Fußgänger scheitert, kann der sein verlorenes Bein dann mit einer neuartigen Unterschenkelprothese nachrüsten. Und für die fehlenden Angehörigen übernimmt der Küchenroboter die Pflege.

Restaurant, Club und Eventraum in einem

Das Deutsche Museum hat die Räume an die Agentur Location Broker für fünf Jahre vermietet. Inhaber Alexander Wolfrum hat in den Brandschutz, die technische Ausstattung und vor allem auch den Lärmschutz investiert. Das Nutzungskonzept sieht eine Dreiteilung vor: "Es gibt ein Restaurant mit Biergarten an der Isar, daneben gibt es einen Musik-Club und nicht zuletzt den Veranstaltungsraum, in dem alles stattfinden kann – vom Kinderflohmarkt bis zum großen Fest“, so Wolfrum.

Nach mancher Kritik an einer drohenden Partymeile an der Isar betont er: "Wir wollen hier nicht nur feiern. Wir wollen in diesen Räumen auch Kultur, Ausstellungen und insbesondere auch Veranstaltungen zu Naturwissenschaft und Technik haben, denen wir gezielt Rabatt geben.“

2018 soll ein "MakerLab“ der TU München einziehen – samt 3D-Druckern und anderen kreativen Techniken. Schon im April öffnet die Gastronomie. Für den großen Veranstaltungsraum gibt es schon "viele schöne Anfragen“, wie es Wolfrum etwas bedeckt ausdrückt.


"Blitz": Club und Veggie-Essen

Café King, Café Kong, Kiss, Charlie, Zappeforster, Roeckl: Sandra Forster war und ist an vielen Läden beteiligt. In wenigen Wochen kommt ein neuer dazu, der das Potenzial hat, 2017 einer der angesagtesten der Stadt zu werden: das "Blitz" im leerstehenden Forum am Deutschen Museum. Dort soll es einen Club mit "kompromisslosem und ambitioniertem Programm" geben, wie Forster mitteilt.

Besonders stolz ist sie auf ihr Beschallungskonzept, das Klang in "Aufnahmestudioqualität" – aber auch "absolute Ruhe" außerhalb des Gebäudes ermöglichen soll. Los gehen könnte es dem Vernehmen nach schon im April.

Im vegetarischen Restaurant wird es mexikanisch-zentralamerikanische Küche – und auch Cocktails – geben. Gestaltet werden soll das Lokal mit künstlerischen Bemalungen und Pflanzen an den Wänden. In einem großen Garten wird man mit Blick auf die Isar essen und trinken können. fm

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