Der Kälte trotzen

Bergretter in Alarmbereitschaft in der Altstadt. Doch sie hangeln sich nicht von steilen Fassadenwänden, sondern proben den Ernstfall in der Eiszone.
von  AZ

Bergretter in der Altstadt. Doch sie hangeln sich nicht von steilen Fassadenwänden, sondern proben den Ernstfall in der Eiszone.

Altstadt - Training braucht die Wirklichkeit. Egal ob es den Echtflug mit dem Hubschrauber betrifft oder das Einsatztraining am Berg. Dennoch können Gefahrensituationen in der richtigen Umgebung besonders gut simuliert und trainiert werden. Aus diesem Grund üben Bayerns Bergretter den Ernstfall in der Klimakammer von Münchens Outdoor-Ausrüster Globetrotter.

Seit 2008 ist das Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung der Bergwacht in Bad Tölz in Betrieb. Bergretter aus Bayern, Deutschland und aus dem Ausland trainieren hier Rettungsverfahren. Die medizinische Versorgung bei Bergrettungseinsätzen findet in der Regel unter schwierigen klimatischen Bedingungen statt. Kälte, Wind, Nässe und erschwerte Transportmöglichkeiten behindern das Arbeiten auf vielfältige Weise.

Im Zuge des Ausbaus des Bergwacht-Zentrums soll auch für diese wesentlichen Aspekte der Bergrettung durch eine Klimakammer eine Möglichkeit geschaffen werden. Bergretter und Bergwacht - Notärzte sollen explizit auf die Situationen geschult werden, Handlungsverfahren entwickelt und Material getestet werden. In einem ersten sehr wertvollen Versuch absolvierten ein Bergwacht-Notarzt und zwei Bergwacht-Rettungsassistenten ein Notfalltraining in der Kältekammer von Globetrotter.

An einer Simulationspuppe wurden erweiterte notfallmedizinische Maßnahmen trainiert. Von der Intubation, dem Legen eines venösen Zugangs bis hin zum Arbeiten mit einem Defibrillator ließen die Bergretter nichts aus. Bei Temperaturen von minus zehn Grad arbeiteten die Teilnehmer hoch konzentriert und effektiv, denn in der Klimakammer können verschiedene Wetterbindungen auf Knopfdruck simuliert werden.

 

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