Der Betrug mit der Microsoft-Masche
Bogenhausen - Ein 71-Jähriger aus Bogenhausen hat kürzlich über 9000 Euro gezahlt. Er war am Telefon einem Betrüger aufgesessen, der sich als Mitarbeiter von Microsoft ausgegeben und seine "Hilfe" bei Computerproblemen angeboten hat.
Die Polizei warnt vor der Betrugsmasche. Vor allem jetzt, zum Jahresbeginn häufen sich die Fälle. Alleine am Montag meldeten sich sieben Münchner im Präsidium beim IT-Experte Cem Karakaya vom Kommissariat K 105.
Die Anrufer gehen immer nach der selben Masche vor. Sie behaupten, die PCs der Betreffenden seien mit Viren und Spyware infiziert. Das habe eine Überprüfung ergeben. Um die Bedrohung zu beseitigen, bräuchten die angeblichen Microsoft-Mitarbeiter Zugriff auf den PC über Fernwartungsprogramme. "Dadurch erhält der Anrufer die Kontrolle über den fremden PC", warnt Cem Karakaya, "und somit Zugriff auf Daten, Passwörter und Ähnliches."
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Der 71-Jährige ließ sich zudem dazu überreden, für angebliche abgelaufene Lizenzrechte 249 Euro zu zahlen. Weil es angeblich Probleme bei der Überweisung gegeben habe, wiederholte das Opfer die Zahlungen. Insgesamt überwies er mehr als 9000 Euro in Ausland. Als Sicherheit bekam er per Mail Schecks der "Bank of America" geschickt. Allesamt Fälschungen, wie sich später herausstellte.
Die Gauner, die mit der Masche arbeiten, sitzen meist in Asien. In Indien hat die Polizei mit Hilfe des Präsidiums München vor einigen Monaten ein Call-Center ausgehoben, in dem 400 Rechner angeschlossen waren.
Im vergangenen Jahr wurden in München 207 Fälle angezeigt. Die Dunkelziffer liegt weit höher. In 2017 sind bereits zwei Münchner Opfer der Masche geworden.