Demo gegen die Tram: "Totaler Verkehrsinfarkt beim Bau!"
Es war nur ein kleines Häufchen von Hadenern und Laimern - aber sie sorgten am Freitagmorgen mitten im Berufsverkehr für Aufsehen.
Hadern (München)/Laim - Der Demonstrationszug bewegte sich die gesamte Fürstenrieder Straße entlang - vom Laimer Bahnhof bis zum Waldfriedhof. Die rund 50 Teilnehmer protestierten am Freitag gegen die geplante Westtangente der Tram.
"200 Millionen Euro + ?", Tram = Stau", stand zum Beispiel auf einem Transparent, oder "Der Bus soll bleiben!" Seit Monaten machen viele Menschen aus Laim und Hadern (München) gegen das Projekt der Stadt mobil.
Das sieht vor: Die Route westlich der Innenstadt wird neun Kilometer lang und wird - außer am Romanplatz - durchgehend auf einer eigenen Trasse mit Rasengleis geführt.
Es wird 16 Haltestellen geben: Romanplatz, Richildenstraße, Herthastraße, Laim Bahnhof, dann durch die Laimer Unterführung zur Fürstenrieder Straße, Laimer Platz, Aindorferstraße, Ammerseestraße, Andreas-Vöst-Straße, Holzapfelkreuth, Waldfriedhofstraße, Waldfriedhof Haupteingang, Drygalski-Allee, Machtlfinger Straße, Geisenhausener Straße, Aidenbachstraße.
Umsteigen: Die Westtangente hat Anschluss an die U-Bahn (Laimer Platz, Holzapfelkreuth, Aidenbachstraße), an die S-Bahn und mit drei anderen Trambahnlinien (Romanplatz, Agnes-Bernauer-Straße, Ammerseestraße).
AZ-Leser Klaus Moderegger hatte schon jüngst die Argumente der Tram-Gegner zusammengefasst:
"Schon die Bauphase und dann der Betrieb führt zu einem totalen Verkehrsinfarkt. Das hat vor einigen Jahren schon allein die Fahrbahnsanierung der Fürstenrieder Straße gezeigt. Die Autos suchen sich Schleichwege durch die Wohnviertel, durch die Trasse fällt der Grünstreifen mit allen Bäumen weg, die Trambenützer müssen zu jeder Haltestelle den Autoverkehr queren, der durch Wegfall je einer Fahrspur noch dichter wird.
Am eklatantesten wird das Nadelöhr Laimer Unterführung, jetzt schon nur je einspurig. Durch Dauerstaus und Stop and go wesentlich erhöhte Umweltbelastung. Und all dies betrifft nicht nur die Befahrer der Fürstenrieder Straße, sondern auch alle Viertel, die diese nur kreuzen."
Die Befürworter der Tram West nennen unter anderem folgende Vorteile:
* "Umweltfreundlich, leise und energiesparend durch elektrischen Antrieb."
* "Schnellere Beförderung als beim Bus durch eigenen Bahnkörper."
* "Mehr Beförderungskapazität bei gleichem Personaleinsatz."
* "Weniger Autoverkehr durch Umsteiger vom Auto auf die Tram."
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