Déja bu? Französisch mal anders

Connaisseure der Pariser Cuisine kommen in der Buttermelcherstraße auf ihre Kosten: Das Déja bu ist das Lokal für den frankophilen Gaumen.
Daniel Gahn |
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Kredenzen feine französische Küche: Köchin Charline und Chef Nicolas Gilbertas.
Daniel von Loeper Kredenzen feine französische Küche: Köchin Charline und Chef Nicolas Gilbertas.

Connaisseure der Pariser Cuisine kommen in der Buttermelcherstraße auf ihre Kosten: Das Déjà bu ist das Lokal für den frankophilen Gaumen.

Isarvorstadt - Französischen Restaurants werden häufig Dinge nachgesagt, die sich über die Jahre in den Köpfen und Mägen festgesetzt haben. Der Chor der Kritiker ruft: zu teuer, zu kompliziert, Froschschenkel und Schnecken. Es gibt mehr Vorurteile als Weintrauben an der Rhone. Die wenigsten stimmen.

Das „Déjà bu?“ in der Buttermelcherstraße ist für vorurteilsbehaftete Gäste wahrscheinlich eine Überraschung, da keines der gängigen Klischees auf den Laden zutrifft. Es ist weder teuer, noch sind Schnecken auf der Speisekarte zu finden.

 

Der Name ist Absicht

 

Viele Gäste denken auch, dass der Name des Lokals falsch geschrieben wurde. „Das heißt doch Déjà vu!“, sagen immer wieder Gäste zu Nicolas Gilbertas, der seit zwei Jahren die Weinbar betreibt. Gilbertas ist Franzose und hat sich natürlich nicht verschrieben.

Déjà bu hat zwei Bedeutungen: „Hast du das schon getrunken?“ und „Bist du schon betrunken?“

Mit seiner Weinbar hat sich Gilbertas einen Traum erfüllt. Früher arbeitete er in Frankreich in der Marketingabteilung eines bayerischen Automobilherstellers. Irgendwann hatte er genug von Autos und widmete sich seiner Leidenschaft: Wein.

„Ich komme aus Paris. Deshalb mag ich alle Weine“, sagt er verschmitzt und erklärt: „Viele Franzosen mögen nur den Wein aus der Region, aus der sie auch stammen. In Paris wird kein Wein angebaut. Nur ein bisschen am Montmartre, aber der schmeckt nicht.“

Das „Déjà bu?“ hat entsprechend eine ziemliche breite Auswahl an feinen französischen Weinen, die entgegen jeglichem Klischee auch kein Vermögen kosten (ab 3,70 Euro). „French way“, nennt es Gilbertas scherzhaft, wenn er ein bisschen mehr als den angegebenen Zehntelliter in das Glas schüttet. Neben den Weinen bietet das „Déjà bu?“ eine Reihe von französischen Spezialitäten wie Parmentier an.

Das Gericht ist ursprünglich eine Art Resteessen, was in der französischen Küche naturgemäß in einer ziemlich feinen Angelegenheit endet. Die Grundlage des Gerichts bildet Kartoffelbrei, der beispielsweise mit Ente und Zwiebel oder Blutwurst und Apfel verfeinert wird (je 12 Euro).

Als gute Grundlage für Wein eignen sich auch die verschiedenen Wurst- und Käseplatten (ab 11 Euro) mit diversen Spezialitäten aus unterschiedlichen Regionen.

Auch das einfache, aber durchaus gemütliche Ambiente macht deutlich, dass all die Vorurteile über die französische Gastronomie nicht immer zutreffen. Frankreich ist eben nicht immer gleich Frankreich.

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