Deadline für das Atomic Café

Der Münchner In-Club muss wohl einem schicken Geschäft weichen -  nach mehr als 15 Jahren. Wann? Die traurige Gewissheit.
Anne Hund |
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So kennen die Münchner ihr Atomic Café.
AZ-Archiv 4 So kennen die Münchner ihr Atomic Café.
Seit mehr als 15 Jahren gibt es den Münchner Club in der Altstadt mit viel Live-Musik.
AZ-Archiv 4 Seit mehr als 15 Jahren gibt es den Münchner Club in der Altstadt mit viel Live-Musik.
Der Club muss nach Ende des Jahres raus aus den Räumen an der Neuturmstraße 5.
Gregor Feindt 4 Der Club muss nach Ende des Jahres raus aus den Räumen an der Neuturmstraße 5.
Nebenan ist ein Lacoste-Laden. Zieht an die Stelle des bekannten Münchner Clubs bald das nächste Modegeschäft?
Petra Schramek 4 Nebenan ist ein Lacoste-Laden. Zieht an die Stelle des bekannten Münchner Clubs bald das nächste Modegeschäft?

Altstadt - Von außen ist das Atomic Café unscheinbar. Der für anspruchsvolle Independent-Konzerte bekannte Club an der Neuturmstraße fügt sich in die graue Ladenzeile. Aber drinnen haben die Münchner seit mehr als 15 Jahren unter der Disco-Kugel gerockt, oft zu Live-Musik.

Doch jetzt gibt es für die Fans eine traurige Nachricht: Zum Jahresende gehen in dem Club definitiv die Lichter aus. Dieses Ergebnis stehe seit Ende vergangener Woche fest, sagte Mit-Geschäftsführer Christian Heine der AZ.

Schon seit längerem hatten die Club-Betreiber gebangt – nachdem ihnen die neuen Eigentümer in der Neuturmstraße 5 vergangenes Jahr den Mietvertrag gekündigt hatten. „Jetzt haben wir also Gewissheit. Nach 2014 ist Schluss.“

Bei den Eigentümern handele es sich um die Flick-Töchter Alexandra und Elisabeth, sagt Heine, die bekanntlich sehr reich sind. Sie planen wohl, anstelle des Clubs einen Einzelhandel einzurichten. Man habe sich mit den Eigentümern gütlich geeinigt. Gleich daneben ist ein Laden mit „Lacoste“-Mode. Bald also zieht wohl – in dieser zentralen Lage gewiss lukrativ – ein weiteres schickes Geschäft ein.

Wie geht’s für den Club weiter? Geeignete Räume zu finden, sei nicht einfach, sagt Heine. Er kritisiert, dass es in München kaum mehr Live-Bühnen gibt. Das Problem ist nicht neu. Mieten für einen Club wie das Atomic Café liegen gern bei 10.000 Euro oder mehr pro Monat. Und viele Nachbarn wollen keinen Club-Lärm.

Dennoch: „Mit unserem Independent-Konzept, das nicht sehr kommerziell ausgerichtet war, haben wir es fast 18 Jahre lang geschafft, uns zu halten“, sagt Heine. Erst vor kurzem wurde der Club von der „Initiative Musik" mit dem bundesweiten Spielstättenpreis ausgezeichnet.

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