Das steckt hinter dem NSA-Auto von Haidhausen

Das Rätsel um das NSA-Auto, das seit Tagen in Haidhausen für Aufsehen sorgt, ist gelöst. Das steckt hinter dem Fahrzeug...
von  Anne Kostrzewa
...das amerikanische Kennzeichen und die Embleme. Jetzt steht fest: Es ist Fake.
...das amerikanische Kennzeichen und die Embleme. Jetzt steht fest: Es ist Fake. © Julia Z.

Das Rätsel um das vermeintliche NSA-Auto, das seit Tagen in Haidhausen für Aufsehen sorgt, ist gelöst. Das steckt hinter dem Fahrzeug.

Haidhausen - Das Rätsel um das vermeintlich NSA-Auto in Haidhausen ist gelöst. Auf wiederholte Nachfrage bei der Polizei erfuhr die AZ am Donnerstag, was hinter dem rätselhaften Wagen steckt: Er gehört einem 37-jährigen Münchner Kfz-Händler.

In seiner Aussage bei der Polizei gab der Mann an, das Fahrzeug für Dreharbeiten wie einen US-Geheimdienstwagen hergerichtet zu haben.

Seit Tagen kursierten Fotos des Wagens bei Facebook und Twitter. In den Kommentaren der User: Fragen über Fragen. Ist das Auto echt? Hat sich jemand einen Spaß gemacht? Ist das überhaupt erlaubt?

Auf den Bildern zu sehen: Ein weißes Fahrzeug mit US-amerikanischem Kennzeichen, sowie "US NSA"-Aufklebern und dem Logo des US-Geheimdienstes auf der Kofferraumklappe und der Fahrertür.

Die Fotos stammen aus der Haidhauser Metzstraße, wo das Fahrzeug Anfang der Woche parkte.

Auf das im Netz für Furore sorgende Auto war die Polizei aufmerksam geworden, weil es mit US-amerikanischem Kennzeichen unterwegs war. Das rote Überführungskennzeichen, wie Werkstätten und Händler es nutzen, lag nur in der Heck- und Windschutzscheibe.

Außerdem hatte das Fahrzeug eine betriebsbereite Blaulicht-Anlage im Wagen.

Beides ist laut Gesetz nicht erlaubt – das Kennzeichen muss ordnungsgemäß am Fahrzeug montiert sein. Und ist auch nicht zum dauerhaften Herumfahren gedacht.

Eine Blaulicht-Anlage darf außerdem nicht privat genutzt werden. Das ist in Deutschland Einsatzfahrzeugen der Polizei und Rettungsdiensten vorbehalten.

Auf beide Punkte wurde der Fahrzeugbesitzer von den Beamten hingewiesen.

Gegen ihn laufen jetzt Anzeigen in fünf Punkten wegen Verstößen gegen das Pflichtversicherungsgesetz, die Straßenverkehrszulassungsordnung, die Abgabenordnung des Kfz-Steuergesetzes, die Fahrzeugzulassungsordnung und wegen Kennzeichenmissbrauchs.

Wenn der Besitzer den Wagen ordnungsgemäß anmeldet, darf er laut Polizei aber weiter mit den NSA-Emblemen herumfahren. Denn: Welche Sticker jemand auf sein Auto klebt, das sei den Beamten egal.

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