Das sind die Eisbären-Paten
Ein Eisbär-Fotograf und ein Kaffee-Unternehmer haben die Patenschaft für die Münchner Eisbärenzwillinge übernommen. Wie es dazu kam.
Thalkirchen - Jetzt ist es raus: Die Hellabrunner Eisbärchen heißen Nela und Nobby. Pate des jungen Weibchens ist das Münchner Start-Up-Unternehmen „emilo Spezialitätenrösterei“. Das kleine Brüderchen hat der renommierte Grafrather Wildlife-Fotograf Norbert Rosing getauft. „Sobald Nobby ein ausgewachsener Eisbär ist, werden wir ihn Norbert rufen“, sagt er.
Beide Paten unterstützen den Tierpark nun jährlich mit einem fünfstelligen Betrag.
Giovannas Zwillinge sind am 9. Dezember 2013 zur Welt gekommen. Die Namen aller Hellabrunner Tiere dieses Jahrgangs müssen mit dem Buchstaben N beginnen. Norbert Rosing kam das sehr entgegen. „Als ich gehört habe, dass das die einzige Voraussetzung ist, habe ich mich natürlich Freude – schließlich lag die Namensgebung dann sehr nahe. Mein Vorname beginnt ja auch mit einem N“, sagt der 60-Jährige. „Wann hat man mal die Gelegenheit, einen Eisbären zu benennen?“ Selten, das stimmt.
Fotografiert hat Norbert Rosing hingegen schon viele Polarbären. Der gelernte Krankenpfleger und Foto-Autodidakt war der erste Deutsche, der zum Eisbären-Fotografieren in die Arktis aufgebrochen ist, erzählt Hans-Eberhard Hess, Chefredakteur des Magazins „Technik International“. Das Cover der aktuellen Ausgabe zeigt: ein Foto von Rosing. Außerdem hat der mehrere Serien in „National Geographic“ veröffentlicht. Auf seinem wohl berühmtesten Bild ist ein Eisbär zu sehen, der wirkt, als würde er meditieren. Der Yoga-Bär.
Rund 20 Firmen und Privatpersonen hatten sich beim Zoo als Paten für die Jungtiere beworben. Ursprünglich war geplant gewesen, einen gemeinsamen Sponsor für beide Bärchen auszusuchen. „Es hat auch entsprechende Angebote gegeben. Aber die sympathischen Bewerbungen unserer Paten haben uns überzeugt – jede für sich“, sagt Tierpark-Sprecherin Christiane Reiss. „Diese Paten passen einfach zu uns.“
Die kleine Nela hat Emanuel Clemm getauft, der Inhaber der „emilo Spezialitätenrösterei“. „Ich bin gebürtiger Münchner, genau wie die Eisbären, und war in meiner Kindheit fast jedes Wochenende mit meinem Bruder in Hellabrunn“, erzählt der 25-Jährige. „Die Patenschaft ist eine gute Gelegenheit, sich beim Tierpark für unsere schöne Jugend zu bedanken.“
Und weil es ihre Tante Cornelia, genannt Nela, war, mit der die Buben dort besonders viel Zeit verbrachten, fiel auch Emanuel Clemm die Namenswahl sehr leicht.
Ab 2. Mai bekommen die Eisbärchen und ihre Mutter von ihrem Paten sogar eigene Kaffee-Sorten: Die Packung des „emilo Espresso orso polare“ wird mit einem Bild von Giovanna geschmückt. Auf dem „emilo Kaffee orso bianco“ werden Nela und Nobby zu sehen sein. „Beide sind natürlich hervorragend für Eiskaffee geeignet“, sagt Emanuel Clemm und schaut lächelnd hinüber zu seinem Patenbärenkind, das gerade ein großes Stück Honigmelone verspeist.
Die Frucht ist die Lieblingsspeise der mittlerweile zehn Kilogramm schweren Mini-Raubtiere – und ein Geschenk ihrer Paten.
- Themen:
- Tierpark Hellabrunn