"Das schwarze Loch ärgert mich!"
Im Bezirksausschuss 19 macht sich Karl Hirsch (75) für eine intakte Infrastruktur von Obersendling bis Solln stark. Der SPD-Politiker lebt seit 1968 im Viertel. Hier beantwortet er den AZ-Fragebogen.
Was schätzen Sie am Viertel?
* Solln ist der höchstgelegene Stadtteil in München. Man ist sehr schnell mit dem Radl im Forstenrieder Park, am Isar-Hochufer in Pullach oder in Thalkirchen an der Isar.
* Die Verkehrsverbindungen in die Innenstadt und bis ins Voralpenland sind gut und schnell.
Wo kann man am besten entspannen?
*Auf einer Bank am Warnberger Weiher.
*Auch ein Spaziergang über die Wiesen und Felder in Solln ist erholsam für die Seele.
Wo gibt es Probleme?
Der Siemens-Sportpark sollte in ähnlicher Form unbedingt für das Viertel erhalten bleiben. Ich sage nur: Frischluftschneise.
Was ärgert Sie ganz konkret?
* Dass bisher die Busumleitung der Buslinie 136 durch das Neubaugebiet „Südseite“ noch keine Befürwortung durch die LH München gefunden hat.
* Dass das „Schwarze Loch“, die Fußgängerunterführung unter der S-Bahn, zwischen dem Neubaugebiet Baierbrunner Straße und St.-Wendel-Straße in bisheriger Breite erhalten bleiben soll.
Welches Vorurteil über das Viertel nervt Sie am meisten?
Die Meinung, dass der Bezirk 19 keine intakte Infrastruktur hat.
Was sind die wichtigsten Projekte der nächsten Jahre?
* Neubau von zwei Grundschulen, nämlich an der Rupert-Meyer-Straße auf der Südseite und an der Gmunder Straße.
* Planung und der Bau von weiterführenden Schulen.
* Durchstich der Stäblistraße zum Neurieder-Kreisel.
Und was muss verhindert werden?
Die Bebauung der Grünfläche, die bisher landwirtschaftlich genutzt wurde, südlich der Siemensallee, angrenzend an den Siemenssportpark.
Auf welche Veranstaltung im Stadtteil freuen Sie sich heuer am meisten?
Zwar ist es keine kulturell hochstehende Veranstaltung, trotzdem freue ich mich immer sehr auf das Sollner Weinfest im September und den Sollner Christkindel-Mark am Fellererplatz.
Jeder Ort hat einen „Schandfleck“. Welcher ist das in Ihrem Stadtteil?
Hier gibt es nur eine Antwort: Der Ratzingerplatz in seiner jetzigen Form einschließlich der stark verunreinigten Fußgängerunterführung. Ein echter Schandfleck seit circa 1990.
Angenommen, man dreht einen Film in Ihrem Stadtteil: Welches Genre und Thema würden am besten hierher passen? Und welche Schauspieler?
* Ein Film, der den Wandel von einem Gewerbemischgebiet in einen Stadtteil zeigt, der danach geprägt ist von Verwaltung, Forschung und kaufmännischer Tätigkeit.
* Oder man erstellt einen Film über das nachbarschaftliche Verhältnis in einer Wohnungsbaugenossenschaft. Ich denke da an die Reihe „Kaisermühlen Blues“.
* Bei den Schauspielern würden sich sicherlich ortsansässige Laiendarsteller bestens eignen.
Haben Sie drei Tipps für Neulinge im Viertel?
* Wir haben als einer der letzten Stadtteile noch ein eigenes Kino in der Sollnerstraße.
* Ein Radlausflug über Kloster Warnberg, den Forstenrieder Park und in die Waldwirtschaft nach Großhessellohe.
Sie möchten auch den Stadtviertel-Fragebogen der AZ ausfüllen? Schreiben Sie einfach an stadtviertel@abendzeitung.de.
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