Das schreiben AZ-Leser zur Neuperlacher Mauer

Die Reaktionen auf die Mauer um eine Flüchtlingsunterkunft in Neuperlach sind vielzählig. Auch die AZ-Leser diskutieren den Bau. Auf Facebook, via Leserbrief, in den Kommentarspalten oder per Mail. Eine Auswahl.
von  Lukas Schauer
Leser kommentieren die Mauer in Neuperlach.
Leser kommentieren die Mauer in Neuperlach. © dpa/AZ-Screenshots

München - Die Meinungen zum Mauerbau in Neuperlach gehen auch bei den AZ-Lesern auseinander. Auf Facebook, per Email oder auf der Seite haben sie ihre Sicht dargelegt. Wir haben eine Auswahl der Kommentare hier gesammelt.

Facebook-Kommentare

Janin Clemens schreibt: "Also man kann es auch übertreiben! Das ist eine Mauer auf einer Seite! Hier wird so getan, als würde die Unterkunft damit eingemauert. Ein Lärm und Sichtschutz ist das, nicht mehr und nicht weniger. Wird sich auch so aufgeregt, wenn man sein Grundstück mit nem hohen Zaun, Hecke etc. umschließt?"

Nena Snezana Akhtar: "Die Mauer ist eine Schande für unsere weltoffene Stadt und ein Symbol für Abgrenzung und Abschottung. Die Mauer in München und die Mauern in den Köpfen verhindern ein menschenwürdiges Miteinander."

Irmelin Kölle: "ein Unding... In Berlin wurde die Mauer abgerissen und in Neuperlach wieder aufgebaut. Warum setzen sich diese Neubaubewohner nicht mit den Flüchtlingen auseinander? Die haben bestimmt noch nie mit einem gesprochen..."

User-Kommentare

User "Nein" schreibt: "[...] Es gibt da keinen Stacheldraht, keine Mienen, keine Kettenhunde, keine Selbstschussanlagen, keine Wachtürme und auch keine Suchscheinwerfer, und erst recht keinen Schießbefehl. Mann mann mann, kann man da nicht mal die Kirche im Dorf lassen? Wenn man da mal 1000€ in die Hand nimmt und 20 vorgekletterte Efeupflanzen einsetzt, sieht das Ding in einem Jahr schon nicht mehr nach Mauer aus. Aber scheinbar wollen die Leute einfach überall Mauern sehen wo es nur einen Schallschutz gibt."

Hier lesen Sie, wie die Stadt reagiert

MünchnerBua: "Was wird da wieder für ein Gschieß drum gemacht? Bin ja ein Freund der Merkelpolitik, aber wer schon mal neben einem Asylbewerberheim gewohnt hat weiß, dass es dort sehr laut sein kann. Vor allem im Sommer, wenn alle Fenster offen stehen. Ursache für die offenen Fenster sind Wärme und stickige Luft durch hohe Anzahl an Personen. Ursache für Lärm ist hohe Anzahl an Personen, Kultur und keine Möglichkeit zu arbeiten. Daher auch keine Notwendigkeit früh ins Bett zu gehen usw. Also es ist definitiv laut in der Umgebung, aber es ist nicht die Schuld der Flüchtlinge, sondern die der Art der Unterbringung. Daher lasst doch die Mauer Mauer sein, malt sie bunt an und organisiert ein paar Feste für Flüchtlinge und Anwohner, wo sie sich näher kommen können. Nur weil man Flüchtlinge Willkommen heißt, muss man doch nicht gleich persönliche Nachteile in Kauf nehmen müssen, zumal sie sich verhindern lassen."

Münchner: "Was sollen denn die Leute sagen, die am Flughafen wohnen? Dieses Heim wird kein Dauerzustand bleiben, der Flughafen schon."

Leserbriefe:

Leser Klaus Dränle schreibt per Email: "So ein Blödsinn. Die Anwohner sind doch nicht fremdenfeindlich nur weil sie auch mal ein bisschen Ruhe haben wollen. Die Mauer ist kein Symbol gegen Flüchtlinge sondern eine Maßnahme für die alteingesessenen Anwohner. Das ist ein gewaltiger Unterschied, der nur mit viel bösem Willen negativ ausgelegt wird. Und dann kommt auch noch die internationale Presse aus England und Frankreich - diese Länder haben uns in der wichtigsten Zeit der Krise allein gelassen und wollen nun über uns richten. Das ist nur noch billig. Nein, München hat in der Flüchtlingskrise Großes geleistet. Das darf nicht vergessen werden. Gönnt den Neuperlachern ihre Ruhe."

Detlef Stoll schreibt: "Jetzt habe ich den Sinn dieser Mauer verstanden. Sie dient dem Lärmschutz, soll die Flüchtlinge vor dem Lärm der Anwohner schützen, wenn diese mit Rasenmäher und Laubbläser ihre Gärten bearbeiten oder im Sommer lautstark Grillfeste feiern."

Bei unserer AZ-Umfrage haben übrigens bisher über 70 Prozent der User dafür gestimmt, die Mauer nicht abzureißen...


Hinweis: Die Auswahl der Kommentare erfolgte nach inhaltlichen Aspekten, sie ist natürlich subjektiv und nicht repräsentativ. Die Meinungen müssen nicht mit der Sichtweise der AZ und der Redaktion übereinstimmen. Orthografische und grammatikalische Fehler wurden wenn nötig verbessert.

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