Das Rätsel um die Frauenleiche von Hadern

Wochenlang lag sie im Wasser neben der Kompostieranlage. Die Polizei hofft auf Hinweise durch die Kleidun.
Nina Job |
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Das Rätsel um die Frauenleiche: In dieser Kompostieranlage wurde sie gefunden.
Sigi Müller Das Rätsel um die Frauenleiche: In dieser Kompostieranlage wurde sie gefunden.

Wochenlang lag sie im Wasser neben der Kompostieranlage. Die Polizei hofft auf Hinweise durch die Kleidung.

Hadern (München) – Das Rätsel um die tote junge Frau, die in einer stinkenden Brühe in der Kompostieranlage neben dem <strong>Waldfriedhof </strong> nicht viel.

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Auch die Todesursache ist nicht eindeutig. Bis gestern ging kein einziger Hinweis zu der Toten ein. Wird die Frau nirgends vermisst? Wie berichtet, entdeckte ein Mitarbeiter der städtischen Kompostieranlage an der Tischlerstraße zwischen Neuried und Großhadern am Freitagnachmittag einen dunklen Schatten im 10 mal 20 Meter großen, zugefrorenen Absenkbecken.

Als er die zwei Zentimeter dicke Eisschicht etwas aufhackte, bestätigte sich sein furchtbarer Verdacht: In der eisigen Brühe, in der Laub, Zweige und Friedhofsabfälle vor dem Kompostieren noch einmal gewaschen werden, trieb eine tote Frau. Der Mann verständigte sofort die Polizei, die Mordkommission rückte aus.

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Noch am Abend wurde die Tote obduziert. Doch sehr viel weiter brachte das die Ermittler nicht. Sicher ist: Die Frau lag bereits mehrere Wochen im Wasser. „Die Umstände sprechen dafür, dass sie ertrunken ist“, sagt Polizeisprecher Wolfgang Wenger. Bis das chemisch-toxikologische Gutachten fertig ist, werden rund zwei Wochen vergehen.

Obwohl die Feuerwehr mehrere tausend Liter Wasser aus dem Becken pumpte und auch den Schlamm auf dem Grund absuchte, fand sich kein persönlicher Gegenstand der Toten. Keine Papiere, keine Handtasche, nichts. Die Kripo ermittelt in alle Richtungen. Die Kompostieranlage ist öffentlich nicht zugänglich.

„Das Betreten ist für Unbefugte verboten!“, steht gleich auf zwei Schildern am Zufahrtstor. Doch wer es darauf anlegt, kann trotzdem hinein. Der zweieinhalb Meter hohe Maschendrahtzaun hat an vielen Stellen große Löcher. Unter der Woche herrscht auf der Kompostieranlage reger Betrieb. Ständig fahren Laster auf das Grundstück, um große Mengen organischen Abfall aus Parks und Grünanlagen abzuladen. Meterhoch türmen sich Erde, Laub und sogar ganze Baumstämme.

Auch am Wochenende – zumindest bei schönem Wetter – ist in der Gegend einiges los. Direkt an die Kompostieranlage grenzt der Neue Teil des Waldfriedhofs. Nur einen Steinwurf vom Zaun entfernt stehen die ersten Gräber. Bewohner aus Fürstenried und Großhadern nutzen die parkähnliche Anlage zu Spaziergängen. Auf der anderen Seite der Tischlerstraße befindet sich eine Kriegsgräberstätte, davor hält der Bus der Linie 56 (Haltestelle „Ehrenmal“).

Doch bei Einbruch der Dunkelheit wird es an dem Ort, an dem die Frau ertrank, sehr einsam. Wie kam sie hierher? Oder wer brachte sie hierher? Ein älteres Ehepaar erzählte der AZ, dass sich an der Gedenkstätte und auf dem Friedhof manchmal junge Leute treffen. „Zuletzt habe ich vor sechs bis acht Wochen welche hier feiern sehen“, sagt die Frau. War die Tote eine von ihnen? Viele Fragen sind offen.

Die Polizei ( 29100) hofft – auch anhand der Kleidung, die die Tote trug – auf Hinweise. Das hatte sie an: Bluejeans von Mustang, neue, dunkelblaue Schnürstiefeletten mit cognacfarbenem Rand (Größe36) von Paul Green. Ein Trägerhemd (Größe 40) in beige, Slip (38) von „Mey“, khakifarbenes, langärmeliges Feinrippshirt (S) von Ludwig Beck, schwarzes Bustier von TCM/Tchibo sowie eine schwarze Seidenstrumpfhose.

 

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