Das Leben des Münchners Moritz Guggenheimer

Altstadt - Im Mittelpunkt der Ausstellung „Politik für München: Der Unternehmer Moritz Guggenheimer (1825 -1902)“ steht ein Lenbach-Porträt Moritz Guggenheimers, das dem Jüdischen Museum 2013 als Schenkung aus einem Familienbesitz überlassen wurde.
Das Bild erinnert an den bedeutenden Kommunalpolitiker Moritz Guggenheimer und dessen Beitrag zur Entwicklung Münchens zu einer modernen und weltoffenen Großstadt. München 1870. Als erster jüdischer Bürger der Stadt wird der angesehene Unternehmer Moritz Guggenheimer mit großer Mehrheit zum Vorsitzenden des Kollegiums der Gemeindebevollmächtigten gewählt.
Für die Emanzipation der bayerischen Juden ist dies ein entscheidendes Signal. Auch viele Zeitgenossen messen der Wahl große Bedeutung bei, denn Guggenheimers Position ist eine der einflussreichsten und zugleich verantwortungsvollsten in München. Der liberale Politiker und Unternehmer gilt als einer der fähigsten politischen Köpfe der Stadt.
Mehr als ein Jahrzehnt lang wird Moritz Guggenheimer die Geschicke Münchens mitbestimmen und wichtige kommunale Infrastrukturprojekte realisieren beziehungsweise auf den Weg bringen – etwa die Errichtung des Schlacht- und Viehhofes, des Wasserwerks und den Ausbau der Kanalisation. Antisemitische Angriffe veranlassen Guggenheimer 1881 schließlich zum Rückzug aus der Politik.
Die Ausstellung „Politik für München: Der Unternehmer Moritz Guggenheimer (1825 -1902)“ wurde kuratiert von Dr. Andreas Heusler, Stadtarchiv München. Sie ist noch bis 4. Oktober im Seminarraum des Jüdischen Museums zu sehen.
Was? Ausstellung zu Moritz Guggenheimer
Wann? noch bis 4. Oktober, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Wo? Jüdisches Museum, St.-Jakobs-Platz 16