Das Kindermuseum muss gerettet werden!

Der Hauptbahnhof soll ein neues Gesicht bekommen, doch was passiert dann mit dem Kinder- und Jugendmuseum an der Arnulfstraße?
von  lkr
Ein Hochhaus soll den Starnberger Flügelbahnhof zum Eyecatcher machen - Blick von der Arnulfstr. / Seidlstr.
Ein Hochhaus soll den Starnberger Flügelbahnhof zum Eyecatcher machen - Blick von der Arnulfstr. / Seidlstr. © Im Blickpunkt

Ludwigsvorstadt - Erst im Bus, dann vor den Schienen – und was die Zukunft bringt, ist ungewiss. Das Kinder- und Jugendmuseum ist seit seiner Gründung eng mit der Münchner Verkehrsgeschichte verbunden. Wenn anstelle des Starnberger Flügelbahnhofs das derzeit geplante Hochhaus tritt, ist dann noch Platz für ein Museum?

Er war schon immer ein Stücklwerk: 1847 wurde das erste Gebäude am heutigen Platz fertiggestellt, schon zehn Jahre später war es zu klein. 1883 bekam das Haupthaus eine neue Halle und 1893 den Starnberger Flügelbahnhof. Später kam auch noch der Holzkirchner Flügelbahnhof dazu. Die Kriegsschäden des Zweiten Weltkriegs wurden in den 50er Jahren beseitigt. Die markante Schalterhalle wurde 1960 eingeweiht. Umbaupläne für den Sanierungsfall gibt es seit Jahrzehnten, doch erst in dieser Woche wurden sie erneut konkret (AZ berichtete).

Frühestens 2020 könnte der Hauptbahnhof seine „Strahlkraft“, wie es der Architekt vom beauftragten Büro Auer Weber nennt, wieder zurückbekommen – dann allerdings ohne den neoklassizistischen Starnberger Flügelbahnhof. An der Nordseite des Bahnhofs ist nämlich ein Hochhaus geplant. Darin könnten Büros oder auch ein Hotel untergebracht werden, so das Vorhaben der Bauherrn.

Von einem Museum ist bisher keine Rede. Das bemängelt die Fraktion der Grünen im Stadtrat. Sie fordert die Ratskollegen deshalb auf, schon jetzt nach einer geeigneten Alternative für den Kulturort zu suchen. „Für den neuen Standort sollte ähnliches wie für den bisherigen gelten: möglichst innerstädtisch gelegen, eine gute Verkehrsanbindung und Räumlichkeiten, die auf kreative Art und Weise genutzt werden können“, heißt es in dem Antrag.

Für das Kulturreferat, das das 1990 gegründete interaktive Lernhaus fördert, ist das Thema nicht neu. „Wir haben das Museum seit Jahren im Blick. Eigentlich erübrigt sich der Antrag“, sagt eine Sprecherin.

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