Das Kassenamt wird teuer aufpoliert
Altstadt - Der Dienstsitz der Münchner Finanzbeamten wird aufgemöbelt: Der Stadtrat stimmte am Mittwoch einer millionenschweren Sanierung des denkmalgeschützten Kassenamts in der Herzog-Wilhelm-Straße zu.
Ersten Schätzungen zufolge sind für die geplanten Baumaßnahmen rund 50 Millionen Euro nötig - ganz schön viel für ein Dienstgebäude. Wie berichtet, würde die schwarz-rote Stadtregierung die Kosten deshalb gerne um mindestens zehn, lieber aber noch um 20 Prozent drücken.
Bei der Opposition findet man das populistisch. "Da könnten wir ja auch gleich 30 Prozent weniger fordern", flachste Mario Schmidbauer (Bayernpartei). Und FDP-Stadtrat Michael Mattar erklärte, für ihn sei das Kostengeschacher ein klares Indiz dafür, dass sich die Stadtspitze "sehr unwohl bei dem Projekt fühlt".
Die FDP würde die Arbeitsplätze ohnehin lieber verlagern. Man brauche nicht in 1A-Lage ein Verwaltungsgebäude, das so gut wie keinen Besucherverkehr habe, schimpfte Mattar. Das sei am Stadtrand genauso gut aufgehoben.
Münchens Kämmerer Ernst Wolowicz (SPD) widersprach da vehement. Noch immer würden viele Leute ihre Ausstände bei der Stadt gerne in bar begleichen, sagte er. Etwa 10 000 Münchner im Jahr würden dafür die Barkasse im Kassenamt nutzen.
Etwa sechs Jahre soll die Sanierung dauern. Nach dem Umbau sollen ins Kassenamt 120 Arbeitsplätze mehr reinpassen als heute.
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