Das ist Europas kleinster Käfer

Münchner Forscher entschlüsseln im ZSM-Labor den Gen-Code des Winzlings "Baranowskiella ehnstromi", der so zart ist, wie ein menschliches Haar.
von  Natalie Kettinger
Der Federflügler Baranowskiella ehnstromi, hier neben einem menschlichen Haar, ist mit bloßem Auge kaum zu sehen.
Der Federflügler Baranowskiella ehnstromi, hier neben einem menschlichen Haar, ist mit bloßem Auge kaum zu sehen. © Dr. Lars Hendrich

Obermenzing - Mit bloßem Auge ist Baranowskiella ehnstromi kaum zu erkennen, denn Europas kleinster Käfer ist nicht einmal einen halben Millimeter lang – und so schmal wie ein menschliches Haar. Forschern der Zoologischen Staatssammlung München (ZSM) ist es jetzt gelungen, einige Exemplare des Zwergkäfers aufzustöbern und erstmals seinen Gencode zu entschlüsseln. Im Internet haben sie ihre Erkenntnisse nun weltweit zugänglich gemacht.

„Gefangen“ hat die untersuchten Exemplare der Wissenschaftler Franz Wachtel: In einem Weidenurwald in den Isarauen südlich des Georgensteins sammelte er Baumpilze und ließ diese im Labor austrocknen. Einer nach dem anderen fielen die Käfer aus ihrer bevorzugten Unterkunft.

Sein genetischer Fingerabdruck ist nun Teil der Projekte „Barcoding Fauna Bavarica“ und „German Barcode of Life“, bei denen alle deutschen Tierarten genetisch erfasst und in einer globalen Online-Bibliothek veröffentlicht werden.

 

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.