Das ist der Plan für den Elisabethmarkt

Um den Elisabethmarkt selbst wird weiter gestritten. Für das Sparkassen-Haus mit 90 Wohnungen neben dem Umspannwerk gibt es aber schon mal einen Entwurf.
von  Florian Zick
Elegant und leicht geschwungen: So soll das geplante Sparkassen-Haus am Elisabethmarkt also einmal aussehen.
Elegant und leicht geschwungen: So soll das geplante Sparkassen-Haus am Elisabethmarkt also einmal aussehen. © Simulation: Bruno Fioretti Marquez

Schwabing - Seit Monaten treibt die Schwabinger vor allem eine Frage um: Wie wird der Elisabethmarkt in Zukunft aussehen? Wird der Markt durch den anstehenden Umbau an Charme verlieren? Und wie wird das Umfeld gestaltet? Nun wurde zumindest schon mal ein Geheimnis gelüftet.

Stadtsparkasse stellt Siegerentwurf vor

Die Stadtsparkasse hat gestern den Siegerentwurf für das geplante Wohnhaus am südlichen Rand des Elisabethmarkts vorgestellt. Nach einem umfangreichen Wettbewerb hat sich eine Fachjury demnach mit großer Mehrheit für die Pläne des Berliner Architekturbüros Bruno Fioretti Marquez und der Berliner Landschaftsarchitekten Cappati Staubach entschieden.

Geplant ist ein zweiteiliger Gebäudekomplex. Zwischen Nordend- und Arcisstraße soll sich ein mehrgeschossiger Baukörper direkt an den Elisabethmarkt anschmiegen. Dahinter soll ein zweites, etwas schmaleres Gebäude hochgezogen werden. Beide Wohnhäuser sollen leicht geschwungen sein und die Optik der umliegenden Häuser aufgreifen.

Auch ein Studentenwohnheim ist geplant

Entstehen soll der Wohnkomplex auf dem Gelände des ehemaligen Umspannwerks. Neben rund 90 Mietwohnungen soll dieser auch ein Studentenwohnheim mit etwa 80 Apartments, eine Kindertagesstätte, Büroflächen und eine Ladenzeile umfassen.

Den Baubeginn hat die Stadtsparkasse für Mitte 2019 vorgesehen. Das neue Trafohaus der Stadtwerke in der Arcisstraße soll zwar schon im Mai komplett betriebsfertig sein. Das alte Umspannwerk könnte dann abgerissen werden. Bis die Baugenehmigung für das Sparkassen-Haus da ist, dauert es aber noch eine Weile.

Zukunft des Marktes noch in der Schwebe

Wie es am Rande des Elisabethmarkts weitergeht, steht damit also schon einmal fest. Die Zukunft des Marktes selbst dagegen ist aber nach wie vor in der Schwebe. Das für die städtischen Immobilien zuständige Kommunalreferat besteht auf einen Abriss. Die Standl erfüllen nicht mehr die Anforderungen an Hygiene und Brandschutz. Deshalb sollen sie plattgemacht und komplett neu aufgebaut werden.

Gegen diese Pläne gibt es allerdings erheblichen Widerstand aus der Schwabinger Bevölkerung. Die Bürgerinitiative „Pro Elisabethmarkt“ hat bereits 23.000 Unterschriften für den Erhalt der Standl gesammelt. Darunter auch von so prominenten Unterzeichnern wie Helmut Schleich, Gerhard Polt und Mats Hummels (AZ berichtete).

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Bei der Bürgerinitiative sieht man auch das Sparkassen-Haus eher kritisch. Für den Neubau muss an der Vorderseite nämlich ein etwa acht Meter breiter Korridor als Rettungsgasse für die Feuerwehr freigehalten werden. Dadurch wird der Markt etwas nach Norden gedrängt und – so befürchtet man in der Bürgerinitiative – letztlich auch verkleinert.

Im Kommunalreferat betont man zwar immer wieder, dass der Markt durch die Neuorganisation des Platzes letztlich sogar um 20 Prozent wachse. Bislang ebben die Proteste aber nicht ab. Wie es vor dem Sparkassen-Haus weitergeht, wird heuer deshalb der Stadtrat entscheiden müssen.

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