Das "Eiserne Haus" ist endlich wieder geöffnet
Nymphenburg - Lady, Vorhang oder Krone: Wenn etwas mit dem Prädikat eisern ausgestattet wird, ist es prädestiniert dafür, in die Annalen der Geschichtsschreibung einzugehen. Es soll möglichst die Zeiten überdauern und allen Erschütterungen trotzen. Doch dass diese Vorsehung nicht immer erfüllt wird, zeigt auch ein stählernes Beispiel aus dem Schlosspark Nymphenburg. Das dortige „Eiserne Haus“ war von Rost zerfressen. Vier Jahre lang wurde es restauriert. Nun wird es wieder geöffnet.
Die Eisenkonstruktion, die dem ehemaligen Gewächshaus am Rande des Parks seinen Namen gab, stammt aus dem Jahr 1868. Nicht nur sie war marode, auch durch die alte Verglasung des historischen Hauses sickerte das Regenwasser. Das Haus, das einst die exotischen Pflanzen von König Max beherbergte, verfiel zusehends. Mit der aufwendigen Sanierung der Verglasung und der Eisenkonstruktion hatte die Bayerische Schlösserverwaltung bereits im Jahr 2010 begonnen. Seither war das Gebäude für Besucher geschlossen - investiert wurde knapp eine Million Euro.
Verändert hat sich nach der Instandsetzung des Gerüsts auch dessen Optik. Das Erscheinungsbild des Gewächshauses ist wieder in den Originalzustand zurück versetzt worden. Das heißt: Das Eisengestell wurde innen grau und außen grün gestrichen, die Kopfbauten erhielten ihren ursprünglichen Gelbton zurück. Zudem werden heuer, mithilfe einer botanischen Liste aus dem Jahr 1826, im Innern Pflanzen aus Japan, Indien, Australien, Südamerika und Afrika aus über den Winter gebracht. Damit ist aus dem rostigen Haus nun tatsächlich wieder ein schmuckes eisernes geworden, in dem ab sofort sogar Hochzeiten gefeiert werden können.
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