Darlehen erschlichen: Betrüger (65) in München verurteilt

Amtsrichter verhängt eine Bewährungsstrafe für den Betrüger. Das Opfer wartet bis heute auf Rückzahlung.
von  John Schneider
Die Familie konnte nicht darlegen, wer Zugang zum Internetanschluss gehabt habe. Jetzt müssen sie Schadenersatz zahlen.
Die Familie konnte nicht darlegen, wer Zugang zum Internetanschluss gehabt habe. Jetzt müssen sie Schadenersatz zahlen. © Lennartz/Fotolia

Milbertshofen - Sie fand ihn sympathisch. Sehr sogar. Hanna K. (61, Name geändert) hatte den smarten Milbertshofer Geschäftsmann (65) im Internet kennengelernt. Schon bald erklärte er ihr, dass er dringend über 2.400 Euro an die Justiz in Köln zahlen müsse. Ansonsten wandere er in den Knast. Wegen einer Trunkenheitsfahrt auf dem Fahrrad. Die verliebte Frau überwies das Geld für ihn.

Kurz darauf brauchte er weitere 5.000 Euro, um beruflich wieder auf die Füße zu kommen. Auch diesmal ließ sich die 61-Jährige beschwatzen. Für beide Darlehen setzte er zwar Verträge auf, die die Rückzahlung regeln sollten. Doch der Angeklagte war und ist pleite. Hanna K. hat bis heute keinen Cent von ihrem Geld wiedergesehen.

21 Vorstrafen wegen Betrugs - Angeklagter gesteht

"Sie sind ein notorischer Betrüger", erklärt Amtsrichter Stefan Vollath. Angesichts von 21 Vorstrafen eine naheliegende Einschätzung. Zuletzt hatte der Mann in Brühl eine Bewährungsstrafe wegen Urkundenfälschung und Betrugs kassiert.

Dass auch diesmal die zweijährige Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt wird, liegt am Geständnis des Mannes. Auf ihr Geld wird Hanna K. dennoch weiter warten müssen.

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