Dank Handy-Ortung: Polizei fasst Einbrecher im Lehel

Als Stefan F. (27) nachts aufwacht, flüchtet ein Einbrecher mit seinem Smartphone aus seiner Wohnung. So trickst er den Täter aus.
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Plötzlich stand der Einbrecher in der Wohnung - mit einem iPhone im Gepäck konnte er wieder flüchten. (Symbolbild)
Daniel Maurer/ho/AZ Plötzlich stand der Einbrecher in der Wohnung - mit einem iPhone im Gepäck konnte er wieder flüchten. (Symbolbild)

Lehel - Auf dem Sofa eingeschlafen, aufgewacht – und dann steht plötzlich ein Einbrecher vor einem. Das erlebte der Münchner Ingenieur Stefan F. (Name geändert) in der Nacht zum Mittwoch. Der 27-Jährige schreckt hoch, fragt sich benommen, was passiert ist. Dann fängt er sich aber auch schnell wieder. So gelingt es ihm, dem Dieb noch in der gleichen Nacht das Handwerk zu legen und sein gestohlenes iPhone wieder zu bekommen:

Es ist kurz vor Mitternacht, als Stefan F. und seine Freundin am Dienstag nach Hause in ihre Hochparterre-Wohnung im Lehel kommen. Sie geht gleich ins Bett. Stefan F. möchte noch ein bisschen fernsehen. "Es war warm und schwül, ich habe ein Fenster aufgemacht und mir nichts Böses dabei gedacht."

Kurz darauf nickt der 27-Jährige auf dem Sofa ein. Gegen 1:40 Uhr wacht er auf: "Im Augenwinkel habe ich gesehen, dass da etwa zwei Meter entfernt jemand auf der Fensterbank steht. Der hat mich direkt angeschaut!" Im nächsten Augenblick ist der Fremde auch schon aus dem Fenster geklettert und verschwunden.

Ortung über die iCloud

"Als Erstes habe ich nach meiner Freundin geschaut, ob mit ihr alles in Ordnung ist", berichtet der Ingenieur. Sie hat noch gar nichts mitbekommen, schläft tief und fest. Wenig später stellt Tobias B. fest, dass sein iPhone nicht mehr auf dem Tisch liegt – hatte er es nicht dort hingelegt? Er ist sich nicht sicher, setzt sich an sein Macbook und ortet das iPhone über die iCloud. "Ich habe gesehen, dass es vorne bei der Prinzregentenstraße war – und es hat sich bewegt!" Stefan F. hatte sich also nicht getäuscht, der Einbrecher hatte es gestohlen.

Stefan R. rief ein paar Mal seine eigene Handynummer an. Er hörte Freizeichen. "Aber der ging nicht dran." Dann verständigte der Ingenieur über den Notruf 110 die Polizei und gab die letzten Ortungspunkte seines Handys durch.

Obwohl er den Einbrecher nur so kurz gesehen hatte, konnte er ihn gut beschreiben: Etwa 1,75 bis 1,80 Meter groß, sportliche Statur, gestreiftes, blaues T-Shirt, kurze Hose, Dreitagebart. Die Einsatzzentrale löste sofort eine Fahndung nach dem Einbrecher aus und schickte außerdem eine Streife zu Stefan F. und dessen Freundin.

Wenige Minuten später wurde ein Mann, auf den die Täterbeschreibung passte, in der Ludwigstraße kontrolliert. Der 39-jährige Rumäne hatte nicht nur das Handy von Stefan F. dabei, sondern auch noch Kopfhörer und ein weiteres iPhone, die in derselben Nacht aus einem Rucksack am Eisbach gestohlen worden waren. Gegen den Beschuldigten ist Haftbefehl ergangen.

Stefan F. bestellte sich noch in derselben Nacht, in der bei ihm eingebrochen worden war eine Alarmanlage im Internet. Und hat noch etwas gelernt: "Das merke ich mir, dass ich das Fenster zur Straße abends nicht mehr offenlasse!"

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