CSU: Zukunftsplan für Ruderer und Kanuten

Feldmoching/Oberschleißheim - Mario Schmidbauer dauerte es schon immer zu lang. Jetzt legt der Münchner CSU-Sport-Stadtrat einen Antrag vor, weil er sich schnellere Planungen für die Zukunft der Olympia-Regattaanlage im Münchner Norden wünscht. In einem ausführlichen Antrag stellen Schmidbauer und der CSU-Fraktionschef Josef Schmid ihre Kernforderungen vor: Sie wollen ein „zukunftsorientiertes Nutzungskonzept“, das den Leistungssport der Ruderer und Kanuten vor Ort, aber auch den Breitensport berücksichtigt“. Es müssten zusätzliche Nutzungen gefunden werden, die „die gesamte Anlage zu einem attraktiven Erholungsgebiet mit verschiedenen Sport- und Unterhaltungsaktivitäten sowie Gastronomie aufwerten“ können.
Vor allem brauche es „eine verbesserte ÖPNV-Anbindung in den Abendstunden und am Wochenende. Das wünschen auch die Ruderer und Kanuten vor Ort, die sehr viele Kinder und Jugendliche betreuen.
Aktuell läuft seit dem Frühjahr ein Ideenwettbewerb für die Zukunft der gesamten Anlage, den das Sportamt der Stadt ausgeschrieben hat. Die Stadt will mit neuen Ideen auch neue Einnahmequellen und Angebote sichern. Vier Vorschläge sind aus den Bewerbungen in die engere Wahl gekommen. Im Dezember soll eine Jury die Sieger aussuchen, mit deren Idee-Bausteinen sich die Olympia-Anlage aus dem Jahre 1972 aufwerten lässt. Nach den früheren Erfahrungen mit den Gepflogenheiten des Stadtrats ist damit zu rechnen, dass eine Grundsatzentscheidung nicht mehr vor der Stadtratswahl im März fällt. Der Münchner Stadtrat neigte immer dazu, weitreichende Entscheidungen dem neuen Rat zu übertragen.
Die Ruderer und Kanuten sind dabei, aus eigener Kraft dort ein Bundesleistungszentrum für Para-Rudern und Para-Kanu aufzubauen – also die Arbeit mit behinderten Sportlern (sowohl im Renn- als auch Freizeitsport). Die Rudergesellschaft München (RGM 72) ist dabei sehr engagiert.
Der Antrag der CSU im Wortlaut:
"Dem Stadtrat wird ein zukunftsorientiertes Nutzungskonzept für die Olympia-Regattaanlage Oberschleißheim vorgestellt. Das Konzept soll sowohl leistungssportliche Aspekte enthalten als auch weiterhin den breitensportlichen Betrieb der ansässigen Vereine Rudern/Kanu-Rennsport ermöglichen. Notwendig ist auch die Einbindung des Behindertensports. Darüber hinaus müssen sonstige Nutzungsmöglichkeiten rund um die Regattaanlage möglich sein, die die gesamte Anlage zu einem attraktiven Erholungsgebiet mit verschiedenen Sport-und Unterhaltungsaktivitäten sowie Gastronomie aufwerten. Eine verbesserte ÖPNV-Anbindung, insbesondere in den Abendstunden und am Wochenende kann die Nutzungsintensität der Anlage erhöhen und soll deshalb geprüft werden.
Begründung:
Die Ruderregattastrecke war für die Olympischen Sommerspiele 1972 erbaut worden. Noch heute dient sie als nationale und internationale Wettkampfstätte für den Ruder- und Kanusport. Die Anlage wird zudem u.a. von Wassersportvereinen und Schulen aus München und dem Umland sowie von der Technischen Universität München und dem zentralen Hochschulsport genutzt. Zudem erfolgt eine intensive Nutzung der Anlage, durch verschiedene Veranstaltungen auf sportlicher Landes-, Bundes- und internationaler Ebene in den Sportarten Rudern und Kanu. In diesem Zusammenhang bietet das auf der Anlage beheimatete Leistungszentrum Übernachtungsmöglichkeiten (rund 100 Betten) und eine gastronomische Versorgung für die Leistungssportlerinnen und Leistungssportlers. Insgesamt wird die Anlage jährlich von ca. 16.000 bis 18.000 Nutzern aus dem Bereich Wassersport besucht.
Die Regatta hat in den vergangenen Jahrzehnten einen hohen Stellenwert als Erholungsgebiet erlangt. Verschiedene Freizeitaktivitäten wie z.B. Inlineskaten oder Rennradfahren sind dort möglich. Ein angrenzender Badesee lockt in den Sommermonaten viele Gäste an. Die Bauwerke der Regattaanlage befinden sich, wie allgemein bekannt, in einem äußerst sanierungsbedürftigen Zustand. Nachdem sich Bund und Freistaat derzeit nicht wie notwendig an der Finanzierung der Anlage beteiligen, muss endlich – wie schon lange geplant und beschlossen - ein Nutzungskonzept erarbeitet und vorgelegt werden, auf dessen Basis auch die Finanzierung der Sanierung der Anlage und der Betrieb sichergestellt werden kann. Weitere Verzögerungen sind nicht mehr hinnehmbar."
Josef Schmid, Mario Schmidbauer