CSU-Kritik: Planung geht wieder bei bei Null los

Die U5-Verlängerung von Laim nach Pasing hätte längst auf die Schiene gebracht werden müssen, sagt Stadtrat Georg Kronawitter
von  Willi Bock
Der Bahnhof in Pasing: Die CSU fordert seit Jahrzehnten einen U-Bahnanschluss.
Der Bahnhof in Pasing: Die CSU fordert seit Jahrzehnten einen U-Bahnanschluss. © ho

 

Die U5-Verlängerung von Laim nach Pasing hätte längst auf die Schiene gebracht werden müssen, sagt Stadtrat Georg Kronawitter

Pasing - Nächste Woche Dienstag  (16. Juli) steht die Verlängerung der U-Bahnlinie  U5 wieder auf der Tagesordnung des Stadtrats. Die früher geplante oberirdischen Einschleifung der U-Bahn im Bahnhof Pasing ist nun vom Tisch: Weil die Bahn die Grundstücke an Gleis 1 und 2 selber brauche. Nun schlägt die Verwaltung vor, den U-Bahnhof unterirdisch zu bauen. Aber auch das muss nun wieder aufwändig geprüft und geplant werden. Was das kostet, weiß auch nich niemand zu sagen.

„Wir beginnen bei der U5 also wieder einmal bei fast null“, sagt der CSUFraktionsvorsitzende, Josef Schmid. „Das war eigentlich zu erwarten, denn pünktlich vor jeder Wahl kleiden Ude und Rot-Grün ihr Wahlversprechen der U5-Verlängerung in ein neues Gewand. Passiert ist bisher jedoch dennoch nichts, der Weiterbau der U5 dämmert nach wie vor vor sich hin. Im Sinne der Sache hoffe ich, dass die Vorlage dieses Mal umgesetzt und die U5 endlich ernsthaft in Angriff genommen wird, denn für einen Wahlkampf-Gag ist dieses Projekt viel zu wichtig.“

Doch die CSU ist skeptisch. Stadtrat Georg Kronawitter meint: „Es könnte jedoch auch sein, dass Rot-Grün dieses Planungen wieder einmal nur als „Beruhigungs-Pille“ verabreicht, denn keiner kann sagen, ob diese unterirdische Variante je finanzierbar sein wird. Die U5-Verlängerung von Laim nach Pasing hätten wir schon längst auf die Schiene bringen können, so aber muss man leider von einem vertanen Jahrzehnt der Ude-Administration sprechen.“ Kronawitter "warnt dringend" davor, die "oberirdische Einschleifung der U-Bahn in den Pasinger Bahnhof vorzeitig aufzugeben“.

Der Hintergrund - wie ihn die CSU-Stadtratsfraktion darstellt: "Die U-Bahn nach Pasing war seit Anfang Bestandteil der Münchner U-Bahn-Planungen, geriet aber vor 15 Jahren zunehmend in die Kritik grüner Verkehrs-Fundamentalisten. Zwar hatte der Oberbürgermeister Christian Ude den Pasingern im Kommunalwahlkampf 2002 versprochen, dass es noch während seiner Amtszeit zur Eröffnung dieser U-Bahnlinie kommen werde.

Diese neigt sich allerdings bekanntlich rapide dem Ende und die Planungen sind weit davon entfernt, eine Eröffnung zuzulassen. Und damals war Ude ausschließlich auf die Regierung der Stadt München fixiert, er kann also auch nicht eine eventuelle Amtszeit als Ministerpräsident gemeint haben.

Seit 2008 konnte die CSU Boden für dieses wichtige U-Bahn-Projekt gewinnen, da sie dessen system-relevanten Charakter für die Verkehrsbedienung des gesamten Münchner Westens und der Region herausarbeitete. Dabei erhielt sie zunehmend parteiübergreifende Unterstützung durch die betroffenen Bezirksausschüsse. Zwischenzeitlich hat aber die rot-grüne Stadtregierung durch den Bau der NUP und der Tramverlängerung die ursprünglichen U-Bahn-Pläne, die einen Bahnhof unter dem heutigen Paseo vorsahen, ad absurdum geführt.

Der frühere Baureferent Helmut Haffner (FDP) hatte seinerzeit vollkommen recht, als er vor dem Irrsinn einer falschen Bau- Reihenfolge - zuerst NUP, erst dann U-Bahn - am 14.11.2000 warnte: „Diese Chance – die U-Bahn zuerst zu bauen und dann die Straßen darüber zu setzen – nicht zu nutzen, sondern erst die Straße [gemeint ist die Nordumgehung Pasing] zu bauen und dann die U-Bahn unterirdisch vorwärts zu treiben, wäre ja eigentlich Unfug, ganz abgesehen von den geologischen Schwierigkeiten, die wir in dieser Pasinger Schotterebene mit dem hohen Kiesanteil zu erwarten haben. Es wäre allein aus bautechnischen Gründen eine fast schon zwingende Notwendigkeit, die U-Bahn in offener Bauweise zuerst zu erreichten und dann die Straße drüber zu setzen. Die unterirdische Bauweise...kostet uns natürlich ein Erhebliches mehr. ...dass sie uns jetzt...den Auftrag geben alles vorbereiten, damit wir tatsächlich auch im Jahre 2002 mit dem Rohbau...beginnen können.“ Die neue Beschlussvorlage zeigt dies überdeutlich."

 

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