Cool wie Alain Delon
Pasing - Im Alter von 19 Jahren war Paul Huf bei einer Flucht dabei. Ein junger Jugoslawe wollte nicht zum Militärdienst. Während Huf die Grenze legal mit seinen Papieren überquerte, schlug sich der flüchtige Begleiter durch die Büsche. Man traf sich auf der anderen Seite wieder und unterhielt sich lang. Der junge Flüchtling sagte im Gespräch: "You have to be as cool as Alain Delon!"
Dieses Motto hatte ihm die Kraft gegeben, das Risiko der Flucht einzugehen.
Seit 2009 bietet Huf für jugendliche, unbegleitete Flüchtlinge Kunstworkshops an. Die Workshops finden in den Räumen des Jugendhilfeverbundes "Just M" in München statt.
Die Jugendlichen kommen mit nicht mehr als dem, was sie am Körper haben, in Deutschland an. Sie müssen die Sprache lernen, den Schulalltag und die Asylanerkennungsprozedur bewältigen und allein in der Fremde bestehen - heimatlos, besitzlos, sprachlos und ohne Identität innerhalb eines neuen Umfeldes.
In den Workshops erlernen die Jugendlichen die Grundlagen der Studiofotografie und den Umgang mit der Kamera und dem Computer. Bei den Workshops stehen sie selbst Modell und experimentieren mit zahllosen Rollenbildern und Bilderfindungen.
So entstehen Fotos von und mit den jungen Männern, die sie in ihrer Verletzlichkeit zeigen, die aber auch ihren Mut und ihre Kraft herausstellen, das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Teilnehmer: Ali, Arif, Armin, Bashir, Emmanuel, Gholam, Jawid, Jawed, Khalil, Kawusu, Mahdi, Mahmoud, Mohamed, Mohamed Ali, Moustapha, Nemat, Nuur, Omid, Osama, Saamir, Sachi, Sajjad, Shakib, Shakir und Zakaria.
Am Freitag, 12. April, 19 Uhr, ist die Eröffnung. Dann läuft die Ausstellung bis 28. April, dienstags mit sonntags 16 bis 20 Uhr.
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