Container-Klasse: "Keine Klos für Erstklässler!"
Keine Toiletten, kein Wasseranschluss und nicht mal eine Schultafel: Eltern von Container-Schülern sind sauer. Was jetzt passiert.
Sendling - In der Grundschule an der Zielstattstraße sorgen sich Eltern um das Wohl der Kleinsten: Eine erste Klasse ist seit diesem Schuljahr in dem Container auf dem Schulhof untergebracht. Denn das Schulgebäude soll erweitert und saniert werden. Der Umbau geht aber nur schleppend vorwärts, klagen Eltern. Seit Jahren sei an der Schule kaum etwas passiert.
Besonders stört die Eltern der weiße Container mit dem provisorischen Klassenzimmer. Der weiße Klotz, neben dem auch Autos parken, war nur für den Übergang geplant, schimpfen sie. Doch seit etwa zwei Jahren würden Klassen dorthin ausgelagert - weil im Schulgebäude zu wenig Platz ist.
Jetzt trifft’s sogar Erstklässler – „eine echte Zumutung“. Denn die Container haben keinen Wasseranschluss und keine Toiletten, kritisiert zum Beispiel Christin Friedrich vom Elternbeirat. „Die Container-Kinder müssen erst umständlich über den Schulhof laufen, wenn sie aufs WC müssen.“ Drinnen sei zudem Hausschuhpflicht, „die Kinder müssen vor dem Toilettengang die Schuhe wechseln“.
Vor allem im Winter werden die fehlenden Klos zum Problem. „Die Kinder kommen bei Regen mit nasser Hose oder nassen Handschuhen von der Toilette zurück“, berichten zwei besorgte Mütter. Sie kritisieren auch die elektrische Heizung in dem Übergangs-Container. Nachts werde gelüftet, „die Stühle sind morgens kalt“, die Raumluft sei später trocken. Nicht mal eine grüne Tafel gebe es, mangels Wasser. Nur moderne „Whiteboards“.
Der Elternbeirat fordert dringend Container-Klos und ein Waschbecken. Die Stadt lehnt bislang ab, sie verweist auf die Nähe zum Schulhaus und "hohe Kosten".
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